Früher in Neuburg an der Donau, heute direkt auf dem Augsburger Campusgelände befindet sich das Staatsarchiv Augsburg. Es verwahrt die Unterlagen der staatlichen Mittel– und Unterbehörden sowie der Gerichte im Regierungsbezirk Schwaben ab Anfang 19. Jahrhunderts. Zusätzlich findet man hier Archivalien der Territorien und Institutionen des ehemaligen Schwäbischen Reichskreises und Vorderösterreichs, die zu Beginn des 19. Jh. an Bayern gefallen sind(u.a. Hochstift und Domkapitel Augsburg, Fürststift Kempten, zahlreiche Stifte und Klöster, Vorderösterreich, Reichsstädte, adelige Familien und Herrschaften). Für den historisch Interessierten lohnt sich die detaillierte Beständeübersicht auf der Homepage, hier wird nämlich genau aufgeführt, was zu finden ist. Unter einem Archiv versteht man eine Institution oder Organisationseinheit, in der Unterlagen aus Verwaltungshandeln, die als archivwürdig bewertet wurden, erfasst, erschlossen, erhalten, ausgewertet und zugänglich gemacht werden. Archivgut sind Schriftstücke, Akten, Karten, Pläné, Siegel, Bild-, Film– und Tonmaterialien sowie sonstige, auch elektronisch gespeicherte Informationen, die einen bleibenden Wert besitzen. In Bayern ist die Archivstruktur für die staatlichen Unterlagen nach den Regierungsbezirken angelegt, d.h. in jedem Regierungsbezirk gibt es ein Staatsarchiv, zusätzlich hat auch der Landkreis Coburg ein eigenes Staatsarchiv. Für Ministerien und Behörden, die für ganz Bayern zuständig sind, ist das bayerische Hauptstaatsarchiv zuständig. Das Archiv benutzen, d.h. sich Unterlagen vorlegen lassen, kann jeder, der ein berechtigtes Interesse angeben kann. Ob nun aus heimatkundlicher oder wissenschaftlicher Forschung, ob man Familienforschung betreibt oder einen Bauplan seines Hauses braucht, nach der Anmeldung und einer Beratung kann es losgehen. Teilweise ist es jedoch sinnvoll, sich zuerst schriftlich oder telefonisch mit dem Archiv in Verbindung zu setzen.