Allgemein Die Burger Tenne ist eine traditionelle Speisewirtschaft in Bremen-Burg, gelegen in einer Wohnstraße. Dort überlebt man als Gastronom nur, wenn man mit Gesellschaften oder Buffetaktionen sein Geld verdient. Das Essen à la carte ist sicherlich nur ein Nebengeschäft. Die Tenne hat eine schöné, geschützte Terrasse mit wenigen Tischen, links und rechts vom Eingang. Der Innenbereich hat im vorderen Teil einen Tresen und zwei Tischreihen, deren Mittelgang auch in den Gesellschaftsraum führt; alles sehr überschaubar. Am besuchten Freitagabend waren vier Tische besetzt, älteres Publikum und von der Ansprache her wohl Stammpublikum. Als — auch — Traditionalist wünsche ich solch alteingesessenen Restaurants, dass sie ihr Publikum binden und überleben können. Das gelingt aber nur, wenn man auch etwas Ordentliches auf den Teller bringt. In der Tenne wird man mit solider Hausmannskost gut bedient. Für die Speisen gebe ich beim Preis-Leistungsverhältnis-Vergleich gerne vier Sterne. Die Getränkepreise sind relativ teuer(da wären bei isolierter Betrachtung nur drei Sterne drin). Bedienung Im Service zwei weibliche Bedienerinnen, die freundlich und aufmerksam waren. Ihre überschaubare Aufgabe(einschl. Theke) erledigten sie recht zügig. Die Vorspeisen kamen nach kurzer Zeit und auch die Hauptspeisen ließen danach nicht lange auf sich warten, gerade noch so, dass der Abstand akzeptabel ist. Die Getränke werden wie folgt berechnet: 0,3 l Pils 2,70 €, 0,3 Kräusen 2,90 €, 0,75 l Wasser 4,50 €, Karaffe Weißwein(Menge stand nicht auf der Karte!) 5,50 €. Ein Linie-Aquavit kommt auf 3,00 €. Mein Eindruck ist, dass die Mischkalkulation zwischen Speisen und Getränken in der Tenne zu relativ hohen Getränkepreisen führt. Das Essen Die Speisekarte kann unter angesehen werden. Ihr Schwerpunkt liegt auf traditionellen Bratkartoffelgerichten und Pfannengerichten. Suppen und Vorspeisen runden die Karte ab. Zudem zeigt sie Menüs und die Buffetangebote. Wir wählten vorab eine Hochzeitssuppe(3,50 €) und eine Zwiebelsuppe(4,50 €). Beide Suppen in kleiner Suppentasse gut heiß. Die Hochzeitssuppe auf Huhn basierend mit reichlicher Einlage, teils rustikal(Eierstich), was aber auf hausgemacht schließen lässt. Weinige Mettbällchen bildeten die Fleischeinlage. Drei Sterne+ sind angemessen. Die Zwiebelsuppe kam zwiespältig an: Meine Begleiterin fand sie etwas zu säuerlich/weißweinlastig, ich fand sie klassisch befriedigend. Wir halten etwas zwischen drei und vier Sterne für die Endabrechnung im Sinn. Für mich gab es zwei natur gebratene Schweinesteaks mit geschmorten Zwiebeln und Champignons(12,50 €), für meine Begleiterin Sülze mit Remoulade. Zu beiden Gerichten wurde uns eine Schüssel Bratkartoffeln gebracht. Beide Portionen mit den Bratkartoffeln von der Portionsgröße her auch für den ordentlichen Appetit zufrieden stellend. Meine Schweinesteaks waren so gebraten, wie man es sich beim Schwein wünscht: nur ganz zart rosig und damit saftig. Zwiebeln und frische Champignons passten gut dazu. Ein Lob verdient auch der sehr sorgfältig geschnittene und leicht süßlich angemachte Beilagensalat in mehreren Schichten. Mein Gericht geht also mit vier Sternen angesichts des Preises und der Portionsgröße durch. Meine Begleiterin hatte 3 große Scheiben Sülze, hausgemachte Remoulade, saure Gurke und ein halbes hartgekochtes Ei auf ihrem Teller(9,00 €). Die Sülze mit Fettstücken wie eine Schweinskopfsülze, leicht säuerlich, also richtig hausmannskostmäßig. Die Remoulade mit Gurkenstücken selbst gemacht. Die Sülze kam gut an, die Remoulade nicht so sehr, wohl, weil ihr der Würzpfiff fehlte. Das war gute drei Sterne wert. Die Bratkartoffeln mit Speckstücken(ohne Zwiebel), teils kross, fettglänzend, ohne in diesem zu schwimmen. Also nicht Convenience und gut essbar. Alles in allem eine solide Kochleistung und knappe vier Sterne wert, wenn man Preis und Menge mit in die Bewertung einbezieht. Auf den Tischen Salz– und Pfefferstreuer. Auf unsere Bitte hin wurde uns eine elektrische Pfeffermühle mit guter Funktionstüchtigkeit gebracht. Das Ambiente Im Gastraum dominiert optisch eine schwarze Balkenkonstruktion nach Fachwerkart, die dem Raum Struktur gibt. Die Tische mit Bänken, die Rücken an Rücken für eine Trennung zwischen den Tischen sorgen. Weiße Wände und zurückhaltende Dekoelemente. Also recht rustikal und traditionell. Die Tische empfand ich als recht schmal. Vier Personen mag noch gehen, für sechs Esser wird es arg eng. Die Laufwege großzügig. Sauberkeit Alles ordentlich; die Toiletten modern.
Agnes_
Évaluation du lieu : 5 Bremen
Gemütlich, gepaart mit sehr gutem Essen Ein sehr gut geführtes Lokal mit deutschen Gerichten, die aber immer sehr gut angerichtet sind. Ambiente ist rustikal-gemütlich, was auch vielen Älteren sehr gefällt.