Unser Lieben Frauen Kirche

Die nach dem Dom zweitälteste Kirche Bremens mag zwar optisch und von der äußeren Ausstrahlung her hinter dem Dom (der ja im späten 19. Jahrhundert etwas aufgehübscht wurde– ich sage dazu nur exemplarisch Karl der Große mit den Gesichtszügen Kaiser Wilhelms II. …) zurückstehen– aber ihr Inneres lohnt den Besuch.
Bereits im 11. Jahrhundert wurde aus dem Holz «heiliger Heine» eine Pfarrkirche errichtet, die als Markt– und später auch als Ratskirche diente. Spätestens 1220 wurde das Patronizium zu Maria hin geändert, zuvor war die Kirche dem Heiligen Veit gewidmet.
Um das Jahr 1100 wurde vor der Westfront der Kirche ein steinerner Turm errichtet, der sich nach außen mit einem großen Portal und nach innen mit einem weiten Bogen öffnete. Kurz darauf folgte an der Nordseite die Errichtung eines zweigeschossigen Beinhauses– dessen Untergeschoss ist als St.-Veit-Kapelle bis heute (mit mittelalterlicher Wandmalerei, die allein schon den Abstieg lohnt erhalten.
Baugeschichtlich folgte als nächster Schritt eine dreischiffige Basilika, die bereits die Maße der spätere frühgotischen Hallenkirche mit ihrer Doppelturmfassade vorwegnahm.
Zwar wurde das Kirchspiel 1229 geteilt und Liebfrauen hatte das kleinste Kirchspiel– aber dank der Lage am Markt war und blieb sie eine bedeutende Kirche.
Bereits in den 1520er Jahren wurde Liebfrauen protestantisch (und zwar über längere Zeit in calvinistischer Ausprägung), das Patronizium blieb.
Im Inneren der Kirche sind ein MarmorEpitaph für Dietrich von Büren, der aus der Familie stammte, die Bremen dem Calvinismus zugeführt hatte, die geschnitzte Kanzel von Anfang des 18. Jahrhunderts sowie die von 1964 bis 1979 von Alfred Manessier geschaffenen Glasfenster besonders zu erwähnen.
WIe so oft, hat man auch hier folgenden Befund: Draußen mag es zwar hektisch sein (wobei dies in Bremen doch etwas beschaulicher ist als andernorts), doch hier findet man Ruhe und kann zur Besinnung innehalten.

Die Liebfrauenkirche in Bremen ist nach dem Petri Dom die älteste Kirche der Stadt. Sie steht mitten der Altstadt von Bremen, im Zentrum der Stadt.
(Siehe Foto unten)
Die schöné, alte evangelische Kirche steht in so manchen ihrer Eigenschaften den prunkvollen Münstern, Kathedralen und Klöstern so einiger katholischer Gemeinden in anderen Städten, in nichts nach.
Die Gemeinde selbst hat eine fast tausendjährige Geschichte. Die Kirche wurde um 1229 errichtet. Ein Vorgängerbau stand hier bereits seit 1020.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut.
(Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)
Sehr ansehnlich und interessant, fand ich den Besuch der St.-Veits-Krypta, dem ehemaligen Beinkeller und die Gedächniskapelle, als Mahn– und Gedenkort für die Toten der Kriege.
Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind erwünscht, aber kein muss.

In der Altstadt von Bremen stehen beide Kirchen nebeneinander — ich meine den Bremer Dom und diese wunderbare erste Pfarrkirche der Unser Lieben Frauen Kirche — sie ist wirklich eine kleine Oase der Stille innerhalb der Bremer Altstadt und wenn ich die Wahl zwischen Dom und ihr habe, so entscheide ich mich immer wieder für die kleinere von beiden. Einfach weil sie mehr Stille bietet — als der zum Teil arg überlaufenden Bremer Dom.

Die Glasfenster von Alfred Manessier gehören zu den schönsten in ganz Deutschland, allerdings nur bei gutem Wetter! (aber das ist in Chartres ja auch nicht anders)