Ditib Zentralmoschee Köln

Als Ehrenfeld-​Kid aus Türkisch-​Islamischem Elternhaus kannte ich die alte Moschee von Innen, wie von Außen. Wenn man an der Shell vorbei auf den Hinterhofparkplatz fuhr konnte man sich einen Parklplatz suchen. Dann vorbei an den Gemäuer auf den Hof der Moschee. Die Moschee war dann wie schon beschrieben ein eckiges Barakkenähnliches Gebäude. Von Innen war es zwar ganz gemütlich und zum Beten, dachte man sich, benötigt es keinen Palast. Doch für die heutige Zeit war die Moschee einfach zu klein. An Freitagen, wenn der fromme Muslim sein Gebet verrichten wollte, waren alle Parkplätze rund um die Moschee überfüllt. Also das schrie nur nach Veränderung. Jetzt finde ich es Klasse, dass diese Sorgen nicht umbeachtet blieben und zum Gesprächsthema wurden. Nun setzt man sich auseinander mit den Kulturen, die in Deutschland leben. Das Grundstück wür dnun effektiv und vorteilhaft für alle genutzt. Es soll ein schönes, modernes Gebäude werden, in dem, wie auch schon beschrieben, eine Tiefgarage und eine Einkaufspassage Platz nehmen sollen. Ich denke, dass es nur zum Guten der Stadt ist und vor allem für die Bürger. Abgesehen von dem Wirtschaftsfaktor dieses Projekts, spielen kulturelle Aspekte eine sehr wichtige Rolle. Wann sonst werden Verschiedenheit der Menschen und Multi-​Kultur anerkannt und für ihr Dasein geschätzt. Dieser Bau ist für mich auf jeden Fall historisch.

Die große Moschee, die zwischen Inneren Kanalstraße und der Shell Tankstelle in Ehrenfeld gebaut wird, ist eine Mischung aus moderner Architektur, märchenhafter Exotik und futuristischem Hingucker. Lange Zeit passierte eigentlich gar nichts, nachdem Beschlüsse gefasst, Proteste mit Hilfe von Gegenprotesten abgewehrt und Ehrenfeld zum Nabel Kölns wurde. Danach begann die Bauphase des nach dem Kölner Architekten Paul Böhm gestalteten Entwurfs mit dem Fundament, das heißt man sah nicht mehr als ein Loch. Mittlerweile ist man schon viel weiter und kann täglich den Fortgang beobachten, was auch tatsächlich von vielen Vorbeikommenden gemacht und fasziniert fotografisch festgehalten wird. Sicherlich ist diese große Moschee mit dem umgebenden Komplex etwas anderes, als die flache Fabrikhalle, die zuvor etwas versteckt und hinter Büschen vor sich hin gammelte. Das heißt man wird einen neuen Anblick und eine neue Atmosphäre erhalten und wieder einmal die Möglichkeit haben, seinen Geist und Horizont zu öffnen und die Nase neugierig in den neuen Wind zu stecken.

Seit 2009 wird an der Venloer/​Innere eine neue Moschee gebaut. Das hässliche Gebäude, dass hier seit 20 Jahren stand, wird durch einen Großkomplex ersetzt, in dem unter anderem auch eine Bibliothek, Geschäfte, Schulungs– und Seminarräume und sogar eine Tiefgarage untergebracht werden sollen.
Das Projekt hat für ziemlich viel Aufhebens gesorgt und unser Provinznest Köln sogar in die Tagesschau befördert. Die Moscheegegner haben sich in einer extrem rechten Bewegung namens pro Köln zusammen getan, die bereits seit 2004 vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Allein der Name ist ja schon bescheuert: Man ist also nur für Köln, wenn man gegen die Moschee ist, oder was? Naja, Intelligenz und Ausdrucksvermögen solcher Menschenansammlungen sind ja normalerweise recht begrenzt.
Aber zurück zur Moschee: Das Kölner Architekturbüro unter der Leitung von Paul Böhm hat einen Kuppelbau mit zwei Minaretten entworfen. Die Kuppeln sind bis zu 55 hoch und die Minarette haben eine schon fast funky gedrehte Fassade. Das Projekt ist mittlerweile in der Bauphase und rein architektonisch betrachtet, zeichnet sich da eigentlich etwas ganz interessantes ab. Zumindest tausendmal besser, als der Klotz, der da vorher stand.