Klinikum der Universität zu Köln

Meine OP war für 9:30 Uhr angesetzt; plötzlich die Nachricht, dass ich vorgezogen würde. Das war anscheinend falscher Alarm, da ich anschließend eine geschlagene Stunde im Aufwachraum «geparkt» wurde, da unklar war, in welchen OP ich kommen soll. Im OP hatte die Anästhesie das Narkosemittel verlegt und fing an zu suchen, als ich schon auf dem OP-​Tisch lag. Anhand meiner Pupillen wurden dann kontrolliert, ob sie mir das Narkosemittel nicht doch schon gegeben hatten … sehr vertrauenswürdig. Schließlich sollte meine behandelnde Ärtzin spätestens zehn Tage nach der OP einen Arztbrief erhalten. Diesen Brief musste ich persönlich — nachdem fast vier Woche vergangen waren — im Klinikum anfordern. Vorhanden war er zu diesem Zeitpunkt schon, aber keiner hatte daran gedacht, ihn auch einmal weiterzuleiten. Fazit: würde es null Punkte geben, würde ich diese gerne vergeben!

Diesen Beitrag widme ich dem Herzzentrum der Unikinik Köln, genauer: der Kinderkardiologie. Laut eigener Angabe darf man dort rund um die Uhr universitäre Spitzenmedizin erwarten, Spielräume für Kinder, Zweibettzimmer als Standard, moderne Operationssäle, die größte Intensivstation Kölns mit Spezialplätzen für Herzpatienten und nicht zuletzt engagiertes und freundliches Personal.
Letzteres kann ich nach der heutigen Erfahrung wirklich nur bedingt
bestätigen. Meine kleine Nichte hat einen angeborenen Herzfehler,
der Termin beim Spezialisten mit der Hoffnung auf noch eine weitere
kompetente Meinung stand bereits Wochen zuvor. Weder offensichtliche Notfälle noch ein volles Wartezimmer beantworteten die Frage danach, wieso man mit Kind zwei Stunden auf den Arzt wartet.
Besonders dann, wenn man zuvor ein Mal im Kreis ging, da man drei Mal weitergeschickt wurde.
«Nein, jemand hat Ihnen zwar meinen Namen gegeben, aber ich kümmere mich nur um Erwachsene» «Was machen Sie denn wieder hier?» «Ja, in Ordnung, dann bleiben Sie eben». Da mag man verzeihen, dass man schon ein wenig genervt ist. Die trotzdem freundliche Nachfrage «Wie lange wird das denn etwa dauern?» wurde mit einem Augenbrauenheben und defensivem, extrem genervtem Wortlaut beantwortet.
Meine Mutter ist Krankenschwester. Ich weiß, was das bedeutet. Harter Job. Noch härter als hart. Überhaupt im Krankenhaus zu arbeiten. Da hat man nicht unbedingt Lust, nörgelnden Patienten einen Kaffee anzubieten. Metaphorisch gesehen. Aber so eine gewisse Basis-​Freundlichkeit erwarte ich als Reaktion zu meiner Basis-​Freundlichkeit. Nicht mehr, bitte gerne auch nicht weniger.
Die Räumlichkeiten sind bunt und kindgerecht. Der Arzt war sehr nett und schien sehr kompetent. Darauf kommt es ja eigentlich auch an und dafür alle Sterne. Die Arzt-​Assistentin war ebenfalls großartig, versteht sich super mit Kindern.
Meine Nichte möchte unbedingt, dass ich erwähne, dass auf dem Monitor eine Spinne rumlief. Ich frage sie gerade, ob sie sich eigentlich dort gut aufgehoben fühlte (und sie kann das nach vielen, vielen Arztbesuchen beurteilen): Mmh, so la la, sagt sie. Na, dann habe ich doch die Gesamt-​Bewertung.

Ich bin mit einer, mir bis zu dem Zeitpunkt unbekannten, schweren Präklamsie in die Uniklinik gegangen. Eigentlich mit dem Plan, daß ich nach einer Untersuchung wieder nach Hause darf. Im Kreissaal sagte mir aber ein sehr kompetenter und netter Oberarzt, daß wir nicht mehr warten können und es kam zu einem Kaiserschnitt. Die Betreuung war von Anfang an bis zur Entlassung Spitze. Die Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Ärzte waren super und haben sich richtig gut um mich und mein Kind gekümmert. Für das nächste werde ich auch wieder dorthin gehen. Ich habe nichts von Massenabfertigung oder Routine gemerkt, was man mir vorher für die Uniklinik vorhergesagt hatte. Obwohl ich keine Dusche und Toilette auf dem Zimmer hatte, hab ich mich sehr wohl gefühlt. Das Essen war auch sehr gut. Und außerdem darf man meiner Meinung nach auch nicht vergessen, daß es im Krankenhaus andere wichtige Aspekte sind als diese.
Ich kann die Geburtshilfe der Uni nur empfehlen.