St. Severin

5 Jahre hats gebraucht, bis der Bericht von marichen seine Ergänzung findet :-)
Zufällig um 12 Uhr Mittags an der Severinskirche gewesen und es steht eine strahlende Sonne (nicht auf dem Bild verewigt) am Himmel. Die Kirchturmuhr schlägt 12 eindrucksvoll! Schön ist es in der Stadt, aber nicht unbedingt ruhig ;-)
(Siehe Foto unten)

So– endlich stand ich vor offenen Toren!
Also rein mit Dir, sagte ich zu mir selber.
Ich glaube ich habe sehr viel erwartet
Aber greifen wir mal nicht vor. St. Severin– ein prachtvolles Kirchengebäude im Herzen der Südstadt bzw. im Severinsveedelder Glaubensplatz in der Severinsstrasse. Seit über 1600 Jahren Platz der Gläubigen, also durchaus schon recht lange.
Der Aussenblick ist beeindruckend. Das Kirchenschiff dominiert und so recht kann man garnicht glauben, dass so ein Monstrum in der Enge rund um etliche Gässchen und Strässchen hier hinein passt. Aber es geht! Und die Wahrheit ist, St. Severin stand zuerst, der Rest kam später ;) dann passt dat och! Der Eingang beeindruckend. Man gleitet in einen gläsernen Vorraum hinein an dem bis zu rund 700 Kerzen für Fürbitten und sonstige Gedanken, Gebete etc am Tag (!) von den Gläubigen aufgestellt und angezündet werden! Irre. oder auch nicht.
Wer war dieser Heilige Severin? Überraschend für mich ein Auszug aus der Kirchenlektüre:
Es ist sehr wenig vom Hl. Severin bekannt. Die Urkunden weisen ihn als den 3. Kölner Bischof aus. Er lebte in den Zeiten der Völkerwanderung im 4.Jhd. Er scheint ein sehr lobenswerter Mann mit guten Tugenden gewesen zu sein. Severin wurde auch nochmals in Verbindung mit dem Bischof von Bordeaux verknüpft mehr ist schon nicht bekannt! Ende Auszug! Sapalot dachte ich mir. Ein in Köln durchaus eingeprägter Name und dann so wenig Wissen, wie kann das sein? Der heute in der Kirche befindliche Schrein zu Severin, ist nur ein Nachbau. Der originale Schrein ist leider im 11. Jhd verschwunden und eingeschmolzen aber bis heute wird der aktuelle Schrein jedes Jahr am Fest des hl. Severin (23.Oktober) in einer Prozession durch das Veedel getragen. St. Severin als Kirche, dass konnte ich bereits vorher erlesen, hat wie alle großen geschichtlichen Gebäude in Köln viel durchgemacht Ursprung in der Römerzeit heute nach etlichen Aus– und Umbauten ist der Bau vielmehr ein gotischer Bau und erinnert nicht mehr dominant viel an die römische Architektur über viele Jahrhunderte nach Beginn im 4. Jhd ausgebaut jede Zeit hat dem Bau seine Akzente mitgegeben. Interessant, es gibt auch Bilder und Grundrisse zu sehen in denen der Bau und seine Entwicklung dokumentiert sind. Interessant II: aus der römischen Zeit als Köln noch Colonia Agrippina hieß, führte eine südlich verlaufende Strasse raus (die heutige Severinsstrasse ;)) an deren linken und rechten Seite des Weges die Römer ihre Toten ablagen bzw. begruben! Die heutige St. Severinskirche steht exakt auf dem Platz eines alten Friedhofs und bei Ausgrabungen wurden etliche Gräber gefunden! Einige der Gräber können unter dem Langhaus der Kirche noch heute besichtigt werden. Im 2. Weltkrieg wurde St. Severin fast komplett zerstört und hinterließ massive Schäden. Das Veedel wie ganz Köln wurde damals in Schutt und Asche gelegt! Davon sieht man heute nichts mehrheute ist St. Severin vom Papst 1953 in dem Status einer Basilica Minor gehoben worden. Ein päpstlicher Ehrentitel für bedeutende Kirchenplätze.
Fazit für mich: eine wirklich schöné Kirche im Herzen der Südstadt. Überraschung war, dass wir heute im Grunde wenig bis nichts über den Hl. Severin wissen.
Aber ein kleiner Abstecher Wert

Schade, dass sie gerade eingerüstet ist, die katholische Kirche St. Severin, eine der 12 romanischen Basiliken Kölns. Doch muss es sein, da das Schieferdach dringend neu eingedeckt werden muss, die Turmgalerie neue Abdeckungen erhalten muss, da das Regenwasser dort eindringt. Des weiteren muss sie statisch gesichert werden.
Schade, dass sie gerade eingerüstet ist, die Severinskirche, könnte man doch sonst den Turm mit Knickhelm im spätgotischen Stil sehen (die Kirche wurde nach dem 2. Weltkrieg in ihrem heutigen Erscheinungsbild wieder erichtet). Wie er hoch in den Himmel ragt, der Turm. Könnte man dann sehen.
Auch wenn sie gerade eingerüstet ist, kann sie dennoch betreten, die Kirche in der Südstadt, und an einer Messe teilnehmen oder, wer damit nichts am Hut hat, sie einfach besichtigen: in der Südkrypta im Sakrarium sind die Reliquien des St. Severin, nach der die Kirche und das gesamte Veedel dort benannt wurde, ausgestellt. Severin soll im 4. Jahrhundert gelebt haben und laut einer forensischen Untersuchung einer Zahnwurzel (Teil der Reliquien) ist er ungefähr 55 Jahre alt geworden, und er war wohl ähnlich karitativ engagiert wie St Martin.
Und an Karneval 2011 soll die Kirche wieder in neuem, altem Glanz erstrahlen. Bis dahin gilt: schade, dass sie gerade eingerüstet ist, aber trotz der Bauarbeiten findet weiterhin wie üblich dienstags und freitags ein Ökomärktchen auf den St. Severinskirchplatz statt.

Zufällig um Mitternacht an der Severinskirche gewesen und es steht ein strahlender Vollmond am Himmel. Die Kirchturmuhr schlägt 12 eindrucksvoll! Wie schön ruhig es doch in der Stadt sein kann.