Évaluation du lieu : 5 Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Da Kaiserswerth meine alte Heimat ist, bin ich immer glücklich wieder hier her zu kommen. Ich mag dieses kleine Städtchen sehr. :-) Es gibt für mich einfach nichts mehr hinzuzufügen. Besucht es einfach mal! Es gibt dort tolle verstecke Ecken zum bestaunen. Der Rhein ist ganz nah!
Albert L.
Évaluation du lieu : 5 Jettingen, Baden-Württemberg
14.08.13 Ein wunderschönes Städtchen mit geschichtsträchtigem Hintergrund.
Len
Évaluation du lieu : 4 Schaffhausen, Schweiz
(Siehe Foto unten) Gelobt sei Gott: Die Gläubigkeit in Kaiserswerth Kaiserswerth liegt nur wenige Steinwürfe von Düsseldorf aus rheinabwärts und ist natürlich ein Ausflugsziel für Städter und andere, aber auch eine ganz schmucke Wohngegend. Das wussten schon die Benediktiner, die um 700, natürlich nach Christus, auf einem Rheininselchen, einem Werth, ein Kloster gründeten. Es wurde jedoch schon 88 Jahre später wieder zerstört und das Inselchen gibt es auch nicht mehr. Die Zeiten waren wild damals und wohl auch das Rheinwasser. Oder eher die Flussbegradiger. Die allerdings später. Oder die Verlandung war an dem Verschwinden des Inselchens schuld, was auch sein kann. Um 1045 wurde dann die Kaiserpfalz gegründet und schon war der Name für Kaiserswerth geboren. (Siehe Foto unten) Natürlich schön: Schön wie alles in Kaiserswerth Der Staatsstreich von Kaiserswerth rückte das Örtchen Anfang April 1062 schlagartig ins Weltgeschehen. Eine Gruppe von Reichsfürsten unter der Führung vom Kölner Erzbischof Anno dem II.(so hieß er tatsächlich und Gott hab ihn selig) entführte den noch minderjährigen König Heinrich den IV. Der hielt sich dummerweise mit seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, Witwe des Kaisers Heinrich des III., in der Kaiserpfalz auf und erhielt Besuch vom leutseligen Bischof. Nach einem opulenten Festmahl lud Anno den Jüngling ein, ein prachtvolles Schiff, das eigens in Kaiserswerth anlegte, zu besichtigen. Dumm und neugierig wie Kinder nun mal sind, hatte Heinrich nichts dagegen. Was nun folgte ist so schrecklich, dass ich es lieber den Chronisten Lampert von Hersfeld erzählen lasse: Das mit gedungenen Ruderern besetzte Boot legte mit Betreten Heinrichs sofort ab. Der junge Heinrich versuchte zwar noch, sich in den Rhein zu retten, wurde aber vom Grafen Ekbert von Braunschweig wieder an Bord gebracht. Schöné Bescherung. Anno hielt den Jüngling danach in Köln fest und erpresste von seiner Mutter Agnes die Herausgabe der Reichinsignien und erlangte mit seiner Gruppe so die Herrschaft über das damalige Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Was den Kölner Erzbischof zu dieser Untat getrieben hat, ist nicht hinreichend erschlossen, fest steht jedoch, dass besagter Ekbert von Braunschweig, Otto von Northeim und die Erzbischöfe Adalbert von Bremen und Siegfried der I. von Mainz mit von der Partie waren und das der junge Heinrich aufgebläht von königlichem Hochmut kaum mehr auf mütterliche Ermahnungen gehört habe. Aber auch diese, die Mutter, war nicht ganz ohne, hatte sie doch ein Verhältnis mit dem von ihr eingesetzten Subregenten Heinrich von Augsburg. Auch dazu Lampert von Hersfeld: Sie konnte dem Verdacht unzüchtiger Liebe nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen. Also war dies alles ein Erziehungsproblem mit dem notwendig gewordenen Einschreiten der sittlichen Oberaufsicht oder vielleicht doch das ordinäre Spiel um Macht. Beiden erwachsenen Hauptakteuren ist es übrigens nicht besonders gut ergangen. Anno von Köln musste sich im Sommer 1062 auf einem Hoftag für seine Tat rechtfertigen und verlor später an Einfluss. Agnes von Poitou zog sich ins religiöse Leben zurück. Heinrich der IV. erhielt 1065 die Schwertleite, wurde somit volljährig, und später dritter Kaiser der Salier-Dynastie. Nun gäbe es eine ganze Menge weiterer prickelnder Details zur Geschichte von Kaiserswerth zu sagen. Etwa, dass der große Nachbar Düsseldorf erst 1135 urkundlich erwähnt wurde und lange unbedeutend war. Dass Kaiser Friedrich Barbarossa 1174 den Rheinzoll nach Kaiserswerth verlegte; eine nicht unbedeutende Maßnahme. Dass 1181 Kaiserswerth Reichsstadt wurde. Dass zwischen 1247 und 1249 König Wilhelm von Holland das Städtchen belagerte. Dass Kaiserswerth nach der Schwächung des deutschen Kaisertums 1273 an den Kölner Erzbischof verpfändet wurde und es 1397 schon wieder Streit um das Städtchen gab; mit der Schlacht von Kleverhamm. Dass während des Truchsessischen Krieges 1586 Söldnertruppen Kaiserswerth belagerten und auch später, während des Dreißigjährigen Krieges, das Städtchen Schaden litt. Die schwersten Zerstörungen erlebte Kaiserswerth im Spanischen Erbfolgekrieg. Da wurde 1702 sogar die Pfalz gesprengt, durch die verbündeten Truppen Hollands und Preußens. Aber es gibt auch Gutes zu verkünden: Ein wichtiger Gegner der Hexenverfolgungen, der spätere Jesuit und Barockdichter Friedrich Spee von Langenfeld, wurde 1591 in Kaiserswerth geboren. Und 1849 besuchte Florence Nightingale, der Engel aller Kranken und Versehrten, die zuvor gegründete Diakonissen-Anstalt, die heute noch als Klinikum mit ihrem Namen existiert. So wären wir also elegant in der Neuzeit. (Siehe Foto unten) Der Entspannungspunkt: Das Pissoir von Kaiserswerth Kaiserswerth besteht heute aus besagtem Klinikum, der Suitbertus-Basilika, den ehrwürdigen Ruinen der Kaiserpfalz, einigen schönen Bürgerhäusern und der notwendigen Infrastruktur