Kaiser’s

Der Markt kann mich leider nicht überzeugen, denn mir fehlt nicht nur eine etwas breitere Auswahl, sondern auch eine gewisse Athmosphäre. Mir ist es hier zu eng und zu unübersichtlich. Für einen kleinen Kauf natürlich völlig ok, den Wocheneinkauf gerne woanders.

Ich liebe es wenn man bis abends um 22 Uhr einkaufen kann. Kein Stress weil man etwas nicht schafft. Und auch noch am Abend sind hier die Tomaten genauso frisch wie morgens. Die Wurzeln immer noch knackig und die günstigen Ananas sind dann auch noch nicht ausverkauft. Bei frischen Brötchen ist das schon etwas anders.
Ansonsten kann man in diesem Laden herrlich frisches Obst und Gemüse kaufen. Die Borde sind jeden Tag aufs neue mit frischer Ware bestückt. Und dann gibt es hier immer wieder sehr gute Schnäppchen. Milch, Sahne und Jogurt gibt es an der Kühltheke. Hier ist ebenfalls alles frisch. Hier stehen keine leeren Pappkartons im Regal. Ständig wird alles kontrolliert und falls erforderlich nachgefüllt.
Falls wir es vergessen haben, hier ist die letzte Gelegenheit für das Abendessen noch eine Flasche Wein zu kaufen. Aber auch noch frischer Käse liegt an der Käsetheke bereit. Die Leute hinter der Glasscheibe kennen sich sehr gut aus. gerne schneiden sie den Käse in gewünschte Scheiben auf. Hier ist alles frisch und sehr appetitlich aufgereiht. Die Leute die hier ihren Job machen sind nett und sehr hilfsbereit. Sie kennen sich in ihre Supermarkt besser aus als ich.

Von Kaisers kenne ich fast jede Filiale, nicht nur in Düsseldorf. Allein das Wort Kaisers ist bei mir positiv belegt. Weil ich nur gute Erfahrungen mit den Produkten gesammelt habe, auch in dieser Filiale in der Luegallee.
Ich bin ich zwar nicht so oft, doch ein bis zweimal im Monat, wenn ich in dieser Gegend etwas zu erledigen habe, gehe ich garantiert bei Kaisers zum Einkaufen rein.
Das vielseitige und umfangreiche Angebot an guten Lebensmitteln, wie Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse, diese Abteilung ist auf jeden Fall hervorzuheben, aber auch leckeres Brot gibt es bei Kaisers, von der Frischwarentheke bin ich auch begeistert, die köstlichen Salate, wie Waldorfsalat, Fischsalate und Krabbensalat, das sind meine Favoriten liegen in den Auslagen, es wird immer frisch nachgefüllt.
Denn das große Angebot an Getränken, die haben wirklich alles, was man für die Nahrungskette so braucht. Die Bedienung, wenn man sie findet, ist hilfsbereit und freundlich. Das kann ich nicht anders sagen.

Ich habe nichts gegen Italiener, gegen kleine Trattorias und schnieke Edelschuppen. Beileibe nichts gegen italienische Restaurants, die im Allgemeinen zu den besten der Welt gehören. Aber Hand aufs Herz: sind diese so häufig auf Qype beschriebenen Refugien von Urlaubserinnerungen und Parketts für Geschäftsessen hier wirklich so gut wie im Mutterland des Schlemmens? Immer? Ich meine, was das Preis/​Leistungsverhältnis anbelangt. Vorgekochte Pasta, zu lange benutztes Öl, Industriezutaten? Wie bei Mama ist das nicht. Der Besitzer von einem feinen Itaker in meiner Straße, der immer Ciao Dottore aus seinem 5er BMW schreit, wenn er mich sieht, nur weil ich ein halbes Vermögen da verfressen habe, kann mich mal. Außerdem will ich mit Avvocato angesprochen werden, Agnelli ist das auch. Das ist keine Überheblichkeit. Ich mag nur diese unverbindlich übertriebene Art nicht. Vor allem gegenüber Frauen. Gegenüber meinen Begleiterinnen sind sie vorsichtig. Aber in der Beobachtung merke ich das bei den Kommentaren zu andern Frauen oft. Diese Unverschämtheit. Diese laute Herzlichkeit gegenüber Düsseldorfer Oberkasseler Madonnen oder Matronen, die dann in einem kaum hörbaren figa enden, ist doch widerlich. Ich denke da an ein auf Qype hochgelobtes Lokal. Nun ist es ja nicht überall so, aber mal ehrlich, haben wir noch alle Tassen im Schrank?
Also kochen wir selbst. Und kaufen ein.
Bei Kaisers, das sind die mit der Kaffeekanne, ist das gut, zumindest bei meinem. Er ist klein, mit seinen Sonderplatzierungen am falschen Platz rührend eingerichtet, und die Leute sind herzlich. Die alte Dame zumindest, die mir immer altrheinische Kochrezepte verrät, oder die Russin. Oder ist es eine Polin? Die natürlich. Der junge Mann, Experte für Standardtänze, der mir immer mein Lieblingsmineralwasser im Keller vorrätig hält, wenn es alle Leute dürstet. Im Sommer. Selbst der Dicke mit seinem ewigen Misstrauensblick über den Spiegel in meinen Einkaufswagen ist nett. Und Sie werden es nicht glauben, bei Kaisers gibt’s meist alles, was man für etwas Schmackhaftes braucht. Heute gibt es Spaghetti aglio olio:
— 300 g Spaghetti (ich nehme immer die von Barilla, No. 13, die dickeren, die eigentlich keine sind)
— 3 Knoblauchzehen (hier empfiehlt Schuhbeck den kleinen grünen Strang zu entfernen)
— 1 Chilischote
— 6 EL Olivenöl (im Bild sehen Sie ein griechisches mit der Stiftung-​Warentest-​Note gut (1,8)
— Salz, Pfeffer
— und … Lavendelblüten
(Siehe Foto unten)
Erst kommt das Wasser in den Topf
(Siehe Foto unten)
Dann die Pasta. Öl braucht gegen die landsläufige Meinung nicht dazugegeben zu werden. Die Pasta verklebt nicht
(Siehe Foto unten)
Knoblauch auch
(Siehe Foto unten)
In meinem Fall Lavendelblüten
(Siehe Foto unten)
Und das sieht dann so aus. Wer es noch genauer sehen will, kann in den Bildkatalog gehen
Wie man eine leckere Spaghettata zubereitet, brauche ich hier wohl keiner Maus zu erklären. Wieso keine frische Pasta? Die mag ich nur, wenn sie frisch gefüllt ist, Tortellone etwa. Außerdem gäbe es die bei Kaisers nun wirklich nicht. Wieso das mit dem grünen Strang? Man riecht anschließend dezenter nach Knoblauch, immerhin in Begleitung angenehmer. Wieso das mit den Lavendelblüten? Sieht einfach lecker aus und schmeckt auch so. Garnieren mit Blüten ist längst angesagt. Lavandula aber in homöopathischer Dosierung verwenden; meine Abbildung zeigt der Farbtupfer wegen zuviel des Guten. Übrigens: das Töpfchen Lavendel schlug bei Kaisers mit 1,99 Euro zu Buche. Das reicht bis zur nächsten Blüte zweimal.
EUR 5,24 für zwei Personen. Sonderangebote mitgenommen. Basta. Zirka 15 Minuten Geschirr mit spülen. Maximal. Nun sagen Sie aber bloß nicht, dass ich ein Billigheimer wäre, sonst schicke ich Sie auf meine Beiträge Im Schiffchen (
) Düsseldorf oder Il Luogo di Aimo e Nadia (
) Milano oder Gasthof Schiff (
) Mammern oder, oder.
P. S. Beim Öl habe ich natürlich das gute, kaltgepresste aus Italien genommen. Da beißt aber in der Addition keine Maus den Faden ab. Oder heißt das anders? Und Lavendel passt auch gut zu gerösteten Kartoffeln; da kommt die Rezeptidee eigentlich her. Übrigens (gerade frisch gelernt): Bei Kerner nutze eine junge Dame nur die Lavendelblütenblätter für einen Dessert. Und sie meinte auch, man sollte nur englischen oder französischen Lavendel verwenden. Sie sollte es wissen, da sie in der Traube in Tonbach bei Harald Wohlfahrt gelernt hat. Dem Italiener, von dem ich die Kochidee habe, ist das allerdings egal.