Zur Traube

Geschlossen seit 11.04.2016 laut Telefonat von heute. Schade.
Ich muss noch etwas schreiben, damit der Beitrag zur Veröffentlichung frei gegeben wird. Wie gesagt heute beim Telefonat erfahren, daß die Gastronomie geschlossen wurde.

Gemütliches Lokal mit schönem Innenhof im Sommer. Sehr freundlicher Service und seit Jahren bekannt für sehr gute Küche mit wechselnden Angeboten. Verschiedene Weine und frisch gezapftes Bier sind selbstverständlich. Auf Sonderwünsche wird gerne eingegangen. Als Gast fühlt man sich hier rundum wohl.

Allgemein
Wo es meine Lieblingstiere auf den Teller gibt, gehe ich besonders gerne hin: Wildschwein.
So urig wie die lieben Tierchen ist auch die Einrichtung: Klassisch gediegene gute Stube eines Gasthauses. Ob das der Grund dafür ist, dass das Durchschnittsalter der Gäste sich dem der Einrichtung nähert? Oder ist es nicht «in», nur einfach deutsche üche zu esssen? Kein Balsamico, kein al dente, kein Pinot Grigio, sondern Steinpilze, Wildschwein udn Grauburgunder.
Wie irren sich die Leute, die dort nicht hingehen, weil sich die Speisekarte nicht rätselhaft ausländisch anhört! Man versteht jedes Wort darauf und muss nicht fragen, was denn nun «alla montimarischnickschnack» heißt. (Ja, das esse ich auch ganz gerne, aber nicht nur)
Bedienung
Schnell, freundlich, hat Weinempfehlung abgegeben und eine Alternative als der erste Vorschlag nicht meine akuten Geschmack traf.
Das Essen
Steinpilzecreme-​Suppe, äußerst steinpilzig gut.
Wildschweingulasch, gut gewürzt, sehr zart, mit Birne und Preiselbeeren, Feldsalat und Spätzle. Der Feldsalat war mit Essig und Öl angemacht und hätte noch eine weitere Geschmacksrichtung vertragen können (ggf. etwas Schnittlauch dazu?), war aber sonst einwandfrei.
Dazu eine trockene Weißburgunder-​Spätlese, die genug Masse hatte, gegen den Gulasch mithalten zu können.
Das Ambiente
Oben habe ich noch geschrieben, man bräuchte nicht immer den exotischen Schnickschnack. Aber wenn hier etwas die Lebhaftigkeit vorkommen würde, mit der mancher Italiener oder Grieche sein Ristorante führen würde, hätte das alles «etwas mehr Drive», was dann über die traditionelle (um es nett auszudrücken) Einrichtung hinwegsehen ließe. Aber vielleicht ist das ja auch nicht gewollt…
Sauberkeit
So, wie es sein soll.

Die «Traube» — oder wie der Erbacher sagt: «de Traub» :-) — liegt im Eltviller Stadtteil Erbach, Parkplätze sind vor dem Haus ausreichend zu finden. Zum Restaurant muss man eine mehrstufige Treppe nach oben, ob es auch noch einen barrierefreien Zugang gibt, müsste ggf. erfragt werden.

Im Treppenaufgang hängen Fotos der Besitzerfamilie Kohlhaas, die die über 50jährige Geschichte des Restaurants wunderbar dokumentieren.

Oben im Gastraum angekommen waren wir erst mal kurz sprachlos (selten!): auch hier ist die 50jährige Geschichte eindrucksvoll dokumentiert… nämlich dadurch, dass sich offensichtlich über die Jahre nichts verändert hat! Das Restaurant besteht aus einem einzigen großen Gastraum mit vielleicht 20 Tischen. Lediglich die Garderobe bietet eine kleine Unterteilung zum Zugang zu den Toiletten. Wir bekamen einen Tisch am Rand zugewiesen und haben uns dort erstaunlich wohl gefühlt.
Das Restaurant war — buchstäblich! — bis auf den letzten Tisch belegt und trotz der vielen Personen war es nicht laut oder stickig.

Wir waren wohl die einzigen Nicht-​Erbacher im Lokal… die Gespräche der Chefin mit fast allen Gästen ließen darauf schließen, dass hier an diesem Samstagabend zahlreiche Einheimische/​Stammgäste eingekehrt waren. Der Service bestand aus zwei Damen (die Chefin und eine jüngere Frau), beide waren sehr aufmerksam, erkundigten sich auch während des Essens, ob es denn schmecke und fragten unaufgefordert nach weiteren (Getränke-)Wünschen.

Die Speisekarte bietet gut bürgerliche regionale und saisonale Gerichte, dabei gibt es «Klassiker» (von diversen Schnitzeln über Schweinerückensteak und Steaks bis zum Tartar), kalte Gerichte, Nachspeisen sowie eine wechselnde Wochenkarte.
Die Speisekarte sowie die aktuelle Wochenkarte sind auf der Internetseite komplett verlinkt.

Wir aßen Rumpsteak mit Zwiebeln (16,80 €) sowie Walliser Schweinerückensteak mit Zwiebeln, Speck und Raclettekäse überbacken (13,50 €). Die Beilagen zu allen Gerichten konnten wir aussuchen — wir wählten Bratkartoffeln. (Es hätte auch Rösti, Pommes Frites, Reis oder Rheingauer Landbrot gegeben.) Ebenfalls ist ein Salatteller zu allen Gerichten obligatorisch. Als Nachtisch wählten wir Rote Grütze (4 €) und den Mini-​Nachtisch von der Wochenkarte (Rote Grütze mit Käsecreme, 2,50 €).
Getrunken haben wir — ebenfalls obligatorisch ;-) — trockenen Rheingauer Riesling (meiner kostete 2,60 €), ein großes Wasser (3 €) und Kristallweizen (3,20 €).

Der Salat wurde vorweg serviert und bestand aus Streifen von Eisbergsalat, Möhrenraspeln, Rettichsalat und Selleriestückchen. Bis auf die Möhren waren alle Salatbestandteile mit unterschiedlichen (!) Dressings angemacht. Geschmacklich waren alle richtig gut… wie bei Muttern, würde ich es nennen :-)

Mein Rumpsteak war super gebraten, auf den Punkt Medium, gut mit Pfeffer und Salz gewürzt und ansprechend gebräunt. Die Zwiebeln (schön in dünne Ringe geschnitten) waren leicht gebräunt und weich gebraten — für meinen Geschmack hätten sie etwas knuspriger sein können.
Das überbackene Schweinesteak war ebenfalls gut gebraten, nicht trocken und mit Zwiebeln, wenig magerem Speck und zwei oder drei Scheiben Raclettekäse leicht gebräunt überbacken. Eine gut schmeckende Komposition, wie mein Begleiter fand.
Die Bratkartoffeln waren genau nach meinem Geschmack: vermutlich auf der Platte und nicht in der Pfanne gebraten, ohne Zwiebeln oder sonstigem Schnickschnack, überhaupt nicht fettig und super knusprig.
Die Nachtisch-​Rote-​Grütze schmeckte wie selbstgemacht, nicht zu süß, nicht zu flüssig. Der Mini-​Nachtisch war ebenfalls diese Rote Grütze, angerichtet in einem kleinen Gläschen mit einer cremigen Frischkäse-​Quark (?)-Joghurt (?)-Sahne (?)-Crème. Genau die richtige Menge, genau die richtige Süße — ein perfekter Abschluss.

Und mein Resümee?
In der Traub´ (mit dem Rheingauer Riesling nimmt man automatisch auch den Dialekt zu sich :-)))) gibt es super zubereitete gutbürgerliche Gerichte mit Beilagen, die nicht aus der Fertigpackung kommen und «wie bei Muttern» schmecken. Das Ganze wird serviert in familiärer und freundlicher Atmosphäre.
Wen das erstaunlich gut erhaltene 60ger-​70ger-​Jahre-​Ambiente nicht stört und wer keine kulinarischen Extravaganzen erwartet, wird das Lokal äußerst zufrieden verlassen. …und beim Weg treppab an den Wänden nun bekannte Gesichter aus dem Lokal wiedersehen :-)

Ich war im Rahmen einer Weihnachtsfeier dort. Das Personal war sehr freundlich. Ich hatte Wildschweingulasch mit Salat, das war sehr lecker. Allen anderen hat es auch geschmeckt. Die Preise sind ebenfalls zivil. Gerne wieder.

Wir gehen gerne hin. Der Wein ist sehr gut und auch das Essen schmeckt immer gleichbleibend gut. Sehr gute gutbürgerliche Küche. Der Salat hat einen sehr angenehmen Geschmack. Auch auf Sonderwünsche geht man ohne weitere Probleme sofort ein. Das Lokal kann ich ohne jegliche Bedenken empfehlen. Im Sommer verfügt die Traube über einen netten Innenhof mit Vogelvoliere. Rundum zufrieden !

Wir kommen regelmäßig und gerne in die Traube! Das Essen ist stets liebevoll und frisch zubereitet, der Service persönlich und freundlich, die Getränke — so wie sie sein sollen.

Der Hit ist das frische Tartar, das hier bedenkenlos bestellt werden kann und als Spezialität des Hauses betrachtet werden kann. Wo traut man sich, so etwas zu bestellen?

Der Eisbecher — ein Knaller und eine Sünde für die Diät -:))

Der Garten lädt zum verweilen ein und läßt Urlaubsgefühle aufkommen und manchmal die Zeit vergessen …

Die Traube zu Erbach liegt in einem kleinen Ort im oberein Rheingau.
Das Haus ist ein Traditionsbetrieb und besteht seit 50 Jahren, so haben wir es der hauseigenen Beschreibung entnommen.
Die Einrichtung ist rustikal. Sehr beeindruckt, hat uns die Sauberkeit.
Das Publikum ist gemischt. Kinder sind willkommen, Malsachen und separate Speisekarte wurden unserem Sohn freundlich angeboten.
Der Service ist nett, aufmerksam und nicht aufdringlich.
Die Speisekarte ist rustikal. Wer hier gehoben essen will, ist leider falsch und würde unserer Meinung nach, auch nicht in das Restaurant passen.
Rumpsteak war auf den Punkt gebraten. Salate frisch zubereit. Dessert wurde nicht in Anspruch genommen, jedoch sahen wir am Nebentisch, wunderschöné Eisbecher und die Versuchung war schon groß.
Weine und Bier vom Faß gab es im Ausschank.
Preis– Leistungsverhältnis ist angemessen. Dem Inhaber empfehlen wir, die Preise so beizuhalten und nicht, wie andere Restaurant, die Kunden durch Preiserhöhungen, zu verlieren.
Gerne empfehlen wir dieses Restaurant weiter.

«Zur Traube» in Erbach (Eltville) zeichnet sich vor allem durch ihre wirklich gute deutsche Küche aus. An den Zutaten wird nicht gespart. Keine Systemgastronomie, hier wird noch gekocht! Die Pommes Frites sind immer hell und schon gar nicht fettig oder versalzen. Die Beilagensalate sind frisch und knackig und immer vielfältig zusammengesetzt. Billigdressings sucht man vergebens und einer lieblosen Schnitzelkultur wird durch hervorragende Fleischqualitäten der Kampf angesagt. Die Desserts sind interessant und reichen über das gute Eis hinaus. Die Weine sind typisch für den Rheingau. Der Service ist aufmerksam und freundlich, man wird nicht abgefertigt — eben ein Familienbetrieb. Das Lokal ist übersichtlich, ruhig und sauber, fernab jeder Hektik. In den Sommermonaten kann im Innenhof unter einer riesigen Platane stimmungsvoll gegessen werden — ohne jedweden Straßenlärm. Gutes Preis-​Leistungs-​Verhältnis. Kurzum: Alles ist so völlig anders, was man sonst so vom Rheingau leider kennt.