Kirchtreppe

Kettwig erinnert an eine verschlafene Stadt, man könnte meinen, die Zeit ist hier stehen geblieben. Fachwerkhäuser säumen die engen Gassen. Zu meiner berufsmäßigen Zeit herrschte wie im Mittelalter ein traditioneller Krieg zwischen den Bürgern (Vor-​der-​Brücke) und Kettwig auf der anderen Seite der Ruhr.
Hier alte Postkarten von Kettwig:

Kettwig ist immer ein Besuch wert. Man sollte auch die Thetis, einem Gastschiff auf der Ruhr einen Besuch abstatten. Es liegt ganzjährig am Ufer des Promenadenweg 18 vor Anker. Als Café-​Schiff bietet es den Spaziergängern rund 100 Sitzplätze. Neben Snacks stehen vor allem Kaffee und hausgemachte Kuchen auf der Karte.
Habe 20 Jahre im Teelbruch gearbeitet. Ein wunderschöné Zeit, weil ich diese Stadt immer geliebt habe. Die Essener sind sehr stolz auf Ihre Stadt. Am 1. Januar 1975 wurde die Stadt Kettwig, trotz massiven Widerstands der Bevölkerung, aus dem Kreis Düsseldorf-​Mettmann in die Stadt Essen eingemeindet; der westlichste Kettwiger Stadtteil Mintard fiel an Mühlheim an die Ruhr. Ein 1996 in Kettwig durchgeführtes Bürgerbegehren für die Wiederherstellung der Stadt und Rückgemeindung in den Kreis Mettmann, das eine Mehrheit von fast 55 Prozent der Bürger forderten, wurde von der Landesregierung im Herbst 1997 abgelehnt. Ich kann mich sehr genau an diesen Protest erinnern, ich war dabei.

Nun endlich lerne ich auch Kettwig kennen, und bin darüber erstaunt, wie schön dieses Städtchen ist!
Für alle die es nicht wissen:
Kettwig war bis 1975 selbständige Gemeinde im Landkreis Düsseldorf.
Im Zuge der Gemeindereform wurde Kettwig dann Essen zugeschlagen.
Ähnlich wie Wattenscheider (zu Bochum) und Wanne-​Eikeler (zu Herne) haben auch die Kettwiger das bis heute noch nicht ganz verwunden!
Kettwig ist ein stolzes Städtchen mit einer sehr schönen Altstadt.
Fachwerk und Schiefer bestimmen mehrheitlich das Bild.
Das Highlight der Altstadt ist die Kirchtreppe, sie fehlt auf keiner Postkarte!
66 Stufen gilt es zu überwinden, um von der Ruhrstr. ins Oberdorf zu gelangen.
Links und rechts des Treppchens stehen urige Fachwerkhäuser.
Ein Nachtwächter hängt zwischen Haus 5 & 7 an der Wand!
Keine Angst: Kein Echter, sondern als Schild! ;-)
Das schmale Haus am unteren Ende (Nr. 2) prägt den Blick zum Treppchen.
Oben erreicht man die Kirche am Markt.
Von hier oben sollte man nicht nur die Aussicht auf die Ruhr geniessen, sondern auch der Kettwiger Altstadt einen Besuch abstatten.
Die Kirchtreppe wird übrigens erstmals 1386 erwähnt, erhält aber erst 1850 Treppenstufen und ein Geländer.
Die Häuser um das Treppchen, gehören zu den ältesten im Ortskern!
Mehr Infos zu den Häusern gibts übrigens hier: