Handwerkskammer Hamburg

Ich schreibe nicht über die Handwerkskammer als solche, sondern über das Gebäude der Handwerkskammer.
Welches Gebäude hat schon eine eigene Haltestelle? Direkt vor der Handwerkskammer hält die Buslinie 112 an gleichnamiger Haltestelle. Schön praktisch.
Das Gebäude ist in hanseatischer Tradition des Backsteins errichtet. Man kann es heute als gediegen bezeichnen. Hinter der großen Eingangstür öffnet sich eine weite Lobby, von der aus rechts und links eine Freitreppe auf die Etagen führen. Die Geländer fest, stabil und fein verziert. Wer nicht so sportlich ist, der findet auf der linken Seite einen modernen Fahrstuhl. Alle Wände sind gekachelt, auch das findet man in anderen historischen Gebäuden der Hansestadt.
Wir waren anlässlich einer Veranstaltung hier. Auf der dritten Etage gibt es Veranstaltungsräume, die man offensichtlich mieten kann. Die Tanzschule Gutmann veranstaltete im großen Saal eine Tanz-​Gala. Dieser Raum ist sicherlich für verschiedenste Anlässe zu nutzen und kann entsprechend hergerichtet werden. An diesem Abend standen an den Wänden und vor den großen, hohen Fenstern Tische mit jeweils acht Plätzen, an der Stirnseite die Musikanlage und mittig die große Tanzfläche mit ausgezeichnetem Parkett, eine Voraussetzung für gutes Tanzen.
Getränke wurden an einer Bar im Vorraum angeboten, wo sich ebenfalls eine offene Garderobe befand. In einem kleineren Nebenraum tagte eine andere Gesellschaft. Die Toiletten in gepflegtem Zustand — aber ebenfalls mit den typischen weißen alten Kacheln dieses Baustils.
Das Gebäude der Handwerkskammer Hamburg ist hanseatische Tradition pur.

Wir hatten gestern eine Fortbildung über die KFW Akademie in den Räumen der HWK. Gebäude ist sehr schän alt. Geschichte kann man «riechen». Ich möchte hier «nur» auf die Küchenleistung eingehen, die uns verpflegt hat. Es war sehr gut und sehr aufmerksam.
Alles sehr freundlich.

Als Resultat meiner Unzufriedenheit mit einem Handwerksbetrieb schrieb ich vor einiger Zeit entschlossen einen mehrseitigen Brief an die Hamburger Handwerkskammer, darin schilderte ich mein Leid und äußerte mein Vertrauen, man werde im Sinne einer Qualitätssicherung wenigstens dafür sorgen, dass lebensgefährliche Praktiken und Fahrlässigkeiten in Zukunft vermieden werden könnten, die Unzuverlässigkeiten und bewussten Lügen bei Terminabsprachen sowie die unsägliche persönliche Mehrbelastung meinerseits trat da eher in den Hintergrund.
Kammern — Berufsverbände. Ich selbst bin in einem, zahle jedes Jahr zwangsweise 0,6% meines Bruttolohnes und werde dafür mit allerlei Streß belohnt. Permanente Qualitätskontrollen, Fortbildungsnachweise, harte Prüfungen, alles zu hohen Kosten, alles sehr teuer, um dem öffentlichen Druck zu entsprechen, den die Kammer nicht etwa abwehrt sondern multipliziert.
Handwerkskammern jedoch sind im Gegensatz dazu geschaffen, ihre Mitglieder zu schützen. Nach ein paar Wochen erhielt ich einen Anruf von einem langsam sprechenden und etwas präsenil klingenden Mitarbeiter der Kammer. Das wäre ja alles nicht so schön, was ich schriebe (ein Euphemismus ohnegleichen, auch der zweite Weltkrieg war nicht schön). Allerdings könnte man da gar nichts für mich tun, da ja der Auftrag nicht von mir sondern meinem Vermieter gekommen sei, der müsse sich beschweren. Auf meine fassungslose Antwort, es sei mein persönliches Leben gewesen, dass durch inkompetente Arbeit mit Gas gefährdet gewesen sei, ob denn so eine maximale Pflichtverletzung nicht interessiere, entgegnete er, das interessiere nicht, man könne nur Eingaben bearbeiten, die nach dem von der Kammer vorgesehenen Schema abliefen und da könne sich nur der direkte Auftraggeber, nicht aber ein anderweitig Geschädigter beschweren.
Bei einer derartig ignoranten Elefantenhaut gab ich schnell auf und das war vermutlich genau der Sinn der Sache. Die Kammer schützt ihre Handwerker, am besten man geht direkt zum Gericht aber wer macht das schon, zumal man so erleichtert ist, von besagtem Handwerker nichts mehr sehen und hören zu müssen