Römisch-Germanisches Zentralmuseum

Das Römisch-​Germanische Zentralmuseum ist eine traditionelle, auf das 19. Jahrhundert zurückgehende Institution, die eigentlich drei Dinge auf einmal versammelt.
Zum einen eine bedeutende Forschungseinrichtung, zum anderen Werkstätten mit Weltruhm (hier wurden beispielsweise auch Ausrüstungsgegenstände des Ötzi «bearbeitet» — und der Tag der offenen Tür in den Werkstätten war für mich als Bub immer eines der Highlights des Jahres. Zudem gibt es hier eine Schausammlung, die z.T. aus eigenen Exponaten, z.T. aus Nachbildungen/​Abgüssen besteht.
Die Werkstätten sitzen in einer hässlichen Nachkriegsbausünde, an der der Zahn der Zeit ziemlich genagt hat.
Früher gab es in einer aus napoleonischer Zeit stammenden Halle eine Ausstellung zur Ur– und Frühgeschichte. Diese gibt es aber schon sehr lange nicht mehr, wie ich im Shop erfuhr.
Im Rheinflügel des Schlosses gibt es nicht nur einen Shop mit einigem Potenzial nach oben, sondern wie früher und in denselben Räumen wie einst (ich schätze, dass ich Ende der 80er, spätestens Anfang der 90er Jahre zuletzt hier gewesen war) Ausstellungen zur Römerzeit und zu Spätantike und frühem Mittelalter.
Bei der Ausstellung zur Römerzeit wäre ich am liebsten schreiend herausgelaufen, um mir mein Eintrittsgeld zurückgeben zu lassen — aber der Eintritt ist ja frei. Für die Römerzeit wäre er zudem recht umsonst. Überladene Vitrinen, die selbst museumsreif sind und ziemlich exakt dem Bild während meiner Kindheit entsprechen dürften. Eigentlich haben nur diverse Plastiken gefehlt, bei denen ich es als Bub spektakulär fand, dass dort auch Körperglieder zur Schau gestellt waren, die normal nur Nudisten und Exhibitionisten in der Öffentlichkeit zeigen. Okay, ein paar moderne Ansätze gibt es mit Infosäulen. Aber dennoch: Für diesen Bereich ein Stern.
Eine ganz andere Welt war die definitiv neu gestaltete Abteilung zu Spätantike und frühem Mittelalter. Hier gibt es ganz andere Darstellungen, moderne Vitrinen (in jedem Raum mit anderer Hintergrundfarbe), Objekte mitten im Raum, usw. Hier macht es richtig Spaß –allerdings sind die Vitrinen auch nicht gerade zu leer, da sich das Museum eher an Fachöffentlichkeit denn an Krethi und Plethi wendet. Für diese Abteilung: Vier Sterne.
Zudem fünf für die Werkstätten und vier für die Forschung. Den Bereich Antike Schifffahrt blende ich aus, schließlich ist er an anderer Stelle situiert und dort bereits von mir bewertet.
So kommen wir auf 3,5 Sterne im Schnitt. Und diese runde ich dann auf — aber mit dem klaren Hinweis, dass der Shop verbesserungsfähig ist und das strikte Fotoverbot unnötig und anachronistisch ist.
Ich bin schon gespannt, wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn das RGZM das Schloss verlässt und in das entstehende Archäologische Zentrum im Bereich der früheren Neutorschule zieht. Dann wird es sicherlich die jetzt auch noch fehlende Barrierefreiheit geben.

Museum für Antike Schiffahrt, Mainz.
I find Roman history fascinating, so I’m always on the lookout for anything new. Archeologists found the remains of 5 ancient Roman ships in Mainz, and they backward engineered replicas of them at the museum. There are plenty of friezes, carvings, and Roman artifacts to supplement the ships. Admission to the museum is free, and there is a parkplatz directly across the street (that accepts only credit cards). Although there are some pilons in English, none of the exhibits are in English, the movie in the kiosk is in German, and there are no audioguides. If you’re not proficient in German, you will have to rely upon visual cues alone to discern what is being said. I would recommend this museum to people who have an interest in archaeology in general, in ancient Roman history, in ancient naval history, and soforth. (No mummies. What is a museum without mummies?)

Das hervorzuhebende ist, dass das Museum kostenlos zu besuchen ist, wann hat man das schon mal. Es gibt eine römische und eine frühmittelalterliche Ausstellungsebene. Die römische scheint aus den 70er Jahren zu stammen und ist was die Museumsästehtik angeht eher abschreckend und seitdem nicht mehr überarbeitet worden. Die Ausstellung im zweiten Stockwerk ist modern und auch mit Audiokommentaren ergänzt, denen man über einen gemieteten Kopfhörer lauschen kann. Meinem Vorgänger würde ich mich anschließen, eher etwas trocken gehalten, aber auch schwer zu finden. In der Stadt gibt es keine Beschilderung.

Das Museum beherbergt viele Exponate und Nachbildungen aus römischer und germanischer Zeit, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den zweiten Teil des Namens zielt, nämlich auf die Germanen. Das Museum ist sehr informativ, jedoch leidet es unter der deutschen Tugend, dass Wissenschaft eine eher trockene und nüchterne Sache ist, die auf Fakten beruht. Es ist also mehr etwas für Leseratten als für Menschen, die sich nicht von aufwändigen Präsentationen beeindrucken lassen müssen. In dieser Hinsicht können wir sehr viel von Amerika lernen ;-).