Färberei – Graffitiprojekt und Kulturbüro

Ich komm hier immer wieder gerne zu Vernissagen vorbei, da ich mir sicher sein kann, hier den ein oder anderen Bekannten zu treffen. München ist halt doch irgendwie ein Dorf und wenn man recht viel in verschiedenen Kreisen unterwegs ist, dann kann man kaum noch irgendwo hingehen, ohne jemanden zu kennen.
Und das fällt mir gerade während der Vernissagen in der Färberei öfter auf. Die Stimmung ist entspannt, die Kunst ist jung, wild, münchnerisch, Bier gibts aus der Flasche. Jemand hat sich die Mühe gemacht ein extrem leckeres türkisches Büffet aufzustellen und ich flirte plötzlich mit einem der hübschesten Mädchen, das ich seit langem getroffen habe.
Wenn nur die eigens angekarrte Band nicht so laut spielen würde, könnte man sich auch besser unterhalten. Aber da München ohnehin ein Dorf ist, bin ich mir sicher, das hübsche Mädchen bald wieder zu treffen. Ist dann auch passiert, ein paar Monate später.

Die Färberei — tatsächlich im Gebäude einer ehemaligen Färberei untergebracht — macht sich um Projekte rund um die Münchner Graffiti Kunst verdient.
Der didaktische Anspruch, der dahintersteckt, verrät die Stadt München als Förderer, aber gut ist das Projekt allemal.
Die Künstler werden ernstgenommen, mit eigenen Werkstätten versehen und es werden ihnen internationale Kontakte ermöglicht.
Mancher Graffitikünstler wird sich gegen diese ‘Legalisierung’ seiner Arbeit sperren, für andere ist es eine schöné Auszeichnung.
Die Ausstellungen in der Färberei widmen sich indes nicht nur der Strassenkunst, man konnte dort mit der ‘Wunderkammer’ beispielsweise auch eine von Münchner Akademistudentinnen initiierte Ausstellung mit sage und schreibe sechzig Künstlerinnen bewundern.