Karl-Liebknecht-Stadion

Ich mag das Stadion. Auch wenn es ehrlich betrachtet mal saniert werden muss. Die Preise sind human und die Athmosfäre ist dort immer gut.

Das Karli ist schon ü30 und das sieht man an der einen oder anderen Ecke. Ein paar Falten hat das Karli zwar, aber insgesamt hat es sich gut gehalten. Quasi im besten Alter und trotzdem schon ein Stadion mit Geschichte. Immerhin wurde hier eine WM-​Quali ausgetragen (DDR Malta, 1977) ausgetragen. Wen’s interessiert, die DDR hat damals 9:0 gewonnen. Ein Ergebnis, was man sich heute auch für den SV Babelsberg 03 öfter wünschen würde.
Seit der letzten Erweiterung und Modernisierung (²⁰¹⁰⁄₂₀₁₁) fehlt es im Karli eigentlich an nichts mehr, sogar Kinderbetreuung wird geboten. Prima, da kann Vatti in Ruhe ein paar Pils kippen und dabei entspannt das Stadion zusammenbrüllen, während die lieben Kleinen fußballideologisch korrekt bespaßt werden.
Weil es im Karli keine Laufbahn gibt, sind die Fans direkt am Spielfeld und die Sicht ist immer gut. Top! Eine Besonderheit dieses Stadions sind die einklappbaren Flutlichtmasten. Vergleichbares habe ich bisher nicht gesehehn. Und noch eine Spezialität hier: mit ein wenig Glück kann man eine Stadionwurst erwerben, die innen gefroren und außen verkohlt ist. Muss man mal probiert haben.
Also, kommt an den höchsten Berg der Welt!
Und damit kommen wir zur Gesamtwertung: Die Heimspielstätte seines Vereins muss man einfach unreflektiert mit fünf sternen bewerten.

Das Karl-​Liebknecht Stadion wurde im Sommer 1976 fertiggestellt. Es ist ohne eine Laufbahn errichtet worden, was für diese Zeit eigentlich sehr ungewöhnlich ist. Das schmucke Stück ist also ein reines Fußballstadion und fasst heute genau 10 786 Zuschauer. Ich selbst komme aus Potsdam und gehe des öfteren zu den Spielen in der 3. Liga von Babelsberg 03. Tolle Mannschft im tollen Ambiente. Auch die Frauen vom 1. FFC Turbine Potsdam nutzen das Stadion. Immerhin sind diese in den letzten Jahren nicht selten Deutscher Meister geworden. Die Stimmung in diesem kleinen Fußballtempel ist hervorragend und es empfielt sich ein Spiel der Potdamerinnen oder der Babelsberger einmal mit der ganzen Familie zu schauen. Wer also mal in der Nähe ist und Lust auf ein Fußballspiel hat, sollte sich hier einmal einfinden.

Das Stadion ist vom S-​Bahnhof entweder zu Fuß (10 – 15 min) oder mit dem Bus 694 (Richtung Drewitz) bis fast vor die Haustür zu erreichen. Die Fans von Turbine Potsdam sind sehr emotional, besonders bei Spielen gegen Frankfurt. Die Stimmung ist daher teilweise auch sehr aufgeheizt. Das Publikum besteht zum Großteil aus Fans, die seit dem Beginn dabei sind und Schülern bzw. Studenten. Die Bestuhlung auf der Haupttribüné ist zweckmäßig, die Toiletten trotz der zahlreichen Fans sind zumindest bei den Männern trotzdem recht sauber. Die Atmosphäre im ganzen ist recht angenehm.
Eintrittkarte Sitzplatz: 7,00 EUR
Bratwurst: 2,50 EUR
Bier 0,4l: 2,80 EUR
Die Wurst sieht zwar lecker aus. Wenn man aber den Fleischinhalt zusammendrücken würde, wäre nur noch ¹⁄₃ übrig. Geschmacklich geht sie aber noch.

Na gut, das Stadion hat vielleicht keine 5 Sterne verdient. Es besteht aus einer überdachten Sitzplatztribüné, einer überdachten Stehplatztribüné und zwei «alten Stehplatztribünen ohne Dach. Sowas gibt es sicher oft in Deutschland. Doch wo findet man bei einem Freundschaftsspiel vor dem Stadion ein Strassenfest, wo werden «gegnerische Fans «mit Freundschaft begrüßt und wo sind die Tribünen so schön mit StreetArt versehen? Ich gebe zu, dass diese ganzen Umstände damit verbunden sind, dass sich St. Pauli zum Freundschaftsspiel einfand und beide Fankreise eng miteinander befreundet sind. Doch trotzdem hat mich dieser Verein, insbesondere die Fans mit ihrem Charme so eingefangen, dass ich eine vollkommen subjektive 5 Sterne Bewertung verteilen muss. Schade dass es nicht mehr Plätze wie diesen in Fussballdeutschland gibt.

Zum ersten Mal besuchte ich das Karl-​Liebknecht-​Stadion im November 2005 beim Auswärtsspiel des 1. FC Union beim SV Babelsberg 03. Damals, in der viertklassigen Oberliga, war das Stadion mit 9.254 Zuschauern ausverkauft. Das Volumen ergab sich durch die Sicherheitsmapnahmen, die im Vorfeld dieser Partie getroffen wurden. Die Stimmung, die Nähe zum Spielfeld — das alles hat mich damals sehr beeindruckt. Kein Wunder, handelt es sich doch fast um ein Nachbarschaftsduell — liegt Babelsberg doch vor den Toren Berlins. Auch wenn das Spiel am Ende durch ein Tor kurz vor Ultimo mit einem 3:2, dem Lieblingsergebnis der «Zwerge», endete, so war ich doch nachhaltig von den positiven Eindrücken geprägt.
P. S.: Das Einzige, was mir damals missfiel, war, dass knapp 4.000 Unioner auf ca. ¼ des Stadions gequetscht wurden.
In der Regionalliga bin ich dann ein zweites Mal mit dabei gewesen (knapp über 6.000 Zuschauer). Die Preise waren in Ordnung, doch die Geräuschkulisse war lange nicht mehr so erdrückend genial wie damals, im Spätherbst 2005. Dass der Zahn der Zeit am Stadion genagt hat, entgeht dem geneigten Besucher selbstverständlich nicht.
Die Anreiseroute ist für den Berliner jedenfalls perfekt und wenn man vom Schäferberg aus anreist, dann bieten sich einem viele Parkmöglichkeiten für das Automobil.
Hängen bleibt, dass die Sicht top war, die Akustik ebenfalls erstaunlich (obwohl kein Dach vorhanden, außer auf der Haupttribüné) und dieses Stadion dadurch einen sehr individuellen Charakter gewinnt. Mir als Unioner hat’s dort sehr gefallen und ich würde jederzeit zum Auswärtstrip in die Landeshauptstadt von Brandenburg aufbrechen.

Das Karl-​Liebknecht-​Stadion, welches bei uns in Potsdam nur KarLi genannt wird, ist das Fußball-​Stadion für die Heimspiele der Vereine SV Babelsberg 03 und 1. FFC Turbine Potsdam. Das Stadion (Baujahr 1976) ist leider nicht mehr eine Fußball-​Arena heutigen Standards.
Meine Töchter nehmen mich häufig zu den Heimspielen der 1. FFC Turbine mit und so habe ich hier schon viele spannende und schöné Spiele erleben dürfen. Es geht doch nichts über ein Open-​Air Fußball-​Erlebnis im Stadion! Ich persönlich habe das Stadion noch nicht ausverkauft erlebt, daher ist dieser Ort auch für spontane Ausflüge geeignet. Die Eintrittspreise sind moderat und den entsprechenden Fanschal kann man auch vor Ort käuflich erwerben.