Neugotische Kirche St. Marien

Über Geschmack lässt sich bekanntlich Streiten, jedoch möchten wir euch heute eine wunderschöné, kleine und unbekannte Kirche vorstellen. Optisch übetrifft sie für unseren Geschmack alle Kirchen, die wir bis jetzt gesehen haben. Klar gibt es größere, höhere, prunkvollere. aber keine mit so viel Charme wie diese. (Siehe Foto unten) Die St. Marien-​Kirche steht auf einem kleinen Hügelchen ziemlich ländlich in Selmsdorf. Die kleine Steinmauer und das viele Grün passt unglaublich gut zu dieser Pfarrkirche der evangelisch-​lutherischen Kirchgemeinde Selmsdorf, Propstei Grevesmühlen im Kirchenkreis Wismar. Zugegebenwir haben uns etwas verliebt. nicht nur in diese Kirche sondern auch in den Baustil! Eins steht fest, das wird sicher nicht der letzte Bericht über ein Gebäude im neugotischem Stil gewesen sein ;) Drum ein paar kurze Infos über diesen Stil und weitere Gebäudebeispiele: Die Neugotik wird auch Neogotik oder Gothic Revival genannt. Dieser Baustil ist ein auf die Gotik zurückgreifender historischer Kunst– und Architekturstil des 19. Jahrhunderts. Die Neugotik zählt zu den frühesten stilistischen Unterarten des Historismus, der auf Kunst– und Architekturstile der vorausgegangenen zwei Jahrtausende zurückgriff. Bei diesem Stil steht eigensinniger Bau und Einrichtung an erster Stelle. Leicht angelehnt an Freiheit und Geisterkultur der mittelalterlichen Zeit. Aber nicht nur Kirchen werden in diesem Stil gebaut. Weltweit gibt es auch Schulen, Parlamente, Bahnhofe, Rathäuser, Postämter und Universitäten. Ein paar Beispiele: Palace of Westminster (London), das Wiener Rathaus, Schloss Braunfels, Schloss Hluboká (Tschechien), Larnach Castle (Neuseeland), Schloss Stolzenfels (Koblenz), Burg Hohenzollern (Baden-​Württemberg). — — - — - — - — - — - — - — - — - — - — - — - — - — - — - — Jetzt aber einige Infos zu der aus gelbem Backstein gebauten Kirche. Die alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert war baufällig und deutlich zu klein. Somit wurde sie 1862 abgebrochen und 1864 entstand dort ein neugotischer Neubau. (Siehe Foto unten) Die Form ist relativ simpel. Jedoch finden sie viele kleine Details, wenn man genauer hinschaut. Es ist ein rechteckiges Schiff mit Chorabschluss. Vorne der eher schmale Turmlinks und rechts weitere 4 kleine Türme. Der Bau ist in fünf Joche gegeliedert. In jedem 2 Spitzbogenfenster, darüber ein hohes zweigeteiltes Spitzbogenfenster. Beide Seiten des Chores haben Vorbauten besonders der Westvorbau ist aufwändig gestaltet. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Leider war diese Kirche an dem Tag nicht geöffnet.drum haben wir uns erkundigt, wie der Innenraum aussieht. Er ist nicht gewölbtwie die meisten Kirchen. Die Decke besteht aus vielen Holzbalken die mit geschnitzter Masswerkornamentik geschmückt ist. Eine Sakristei (Beichtraum) befindet sich hinter dem neugotischem Altar und die Süd-​, West– und Nordseite haben mehrere Emporen. Passend ist alles dort einheitlich im neugotischem Stil. Aus der alten Kirche stammen noch ein paar alte Dinge wie zum Beispiel einige Grabsteine, ein hölzernes Grabmal von 1658, sowie der 16-​armige Lübecker Messing-​Kronleuchter von 1653. 1869 erhielt die Kirche eine romantische Orgel und 2009 wurde die Orgel und das Gehäuse restauriert. Im Turm der Kirche hingen ursprünglich drei Bronzeglocken. Die größte mit einem Durchmesser von 1,32 m. Alle drei Glocken wurden im ersten Weltkrieg abgeliefert und eingeschmolzen. 1929 erhielt die Kirche eine neue Glocke. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Auf der Tafel neben der Kirche steht geschrieben: Allen Toten der Kriege 1914– 1918 1939– 1945 zum Gedenken. Damit beenden wir diesen Beitrag und hoffen, dass er euch gefallen hat :)