Pizzeria Hirsch da Lupo

Was macht man an so einem Tag, ganz Stuttgart hat kein Hotelzimmer mehr, nur unweit von hier ein Appartement Haus mit mässigen Zimmern? Man versucht was vernünftiges zum Essen zu bekommen. Atmosphäre nicht besonders einladend, anscheinend alles Stammgäste aus der Umgebung, die sich zum Kartenspielen treffen. Einrichtung nicht vertrauensserweckend. Die Wirtsleute freundlich und bemüht. Der Primitivo wird auch Glasweise ausgeschenkt, nicht wie in der Karte vermerkt nur als Flasche ! Die Karte ziemlich lieblos und ohne Höhepunkte. Meeresfrüchtesalat klein portioniert und von nicht schlechter Qualität. Die Deko mit einem Salatblatt leider einfallslos. Das kalbsrückensteak entpuppt sich als flexig und die etwas säuerliche Sauce mit Champignons ist kein reines Vergnügen. Auch auf die leeren Gläser wird nicht geachtet, das erhöht nicht den Getränkeumsatz. Für die Umgebung vielleicht passend, als abendlicher Ausklang eines harten Arbeitstages leider nicht wirklich empfehlenswert. Zumal die italienischen Kartenspieler mit zunehmender Verweildauer leider immer lauter werden !

Vom äußeren Eindruck erinnert mich das Pizzeria-​Restaurant ‘Hirsch’ in Stuttgart-​Stammheim am Freihofplatz, nicht unweit des Knasts, eher an eine ‘Boiz’ der späten 70er Jahre, was nicht zuletzt daran liegt, daß einem als erstes das Brauerei-​Emblem von Sutttgarter Hofbräu ins Auge sticht und der Einblick ins Innere der Gaststätte durch lange Vorhangstores erschwert wird.
Deshalb mein Gedanke als vorsichtiger Mensch, lieber zuerst né Pizza zum Mitnehmen bestellen um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, dann sieht man weiter.
In der Tat, die Überraschung ist geglückt, so daß ich je nach nach Gelegenheit immer mal wieder Pizza dort bestelle und abhole, bzw. der Hirsch Anlaufstelle für mich und meine Familie wird, so auch an jenem Donnerstag.
Meine Eindrücke lassen daruaf schließen, daß der ‘Hirsch’ zum großen Teil von Stammgästen besucht wird, was aus ungezwungenen Gesprächen zwischen Wirt und Gästen ersichtlich ist.
Dem eigentlichen Gastraum angeschlossen ist ein Nebenraum, in dem sich vornehmlich aus Beobachtungen heraus Italiener aufhalten und der gleichtzeitig auch als Raucherraum ausgewiesen ist.
Auch an diesem Tag wurde von mir und meiner Frau ausschließlich Pizza bestellt und verzehrt. Wie immer ohne Anstände und wirklich klasse.
Da nimmt man auch mal hin, daß der Wirt klammheimlich einen Zug hinter der Theke aus seiner Zigarette nimmt und diese schnellstmöglich wieder verschwinden läßt.
Weniger verzeihlich dagegen: fehlende Seife im Seifenspender in der Toilette und fehlende Papierhandtücher.
Mein Fazit: authentische ungezwungene nette Atmosphäre, gute Pizza, wir kommen wieder, aber bitte an das Hygienebedürfnis der Gäste denken. danke.