Wir waren an diesem Wochenende auf Spiekerogg und wollten die Bahn testen, das Bahngebäude und die Pferde konnten wir sehen, leider ist eines der beiden verletzt, und daher konnten wir an keiner Fahrt teilnehmen, aber alles an der alten Pferdebahn machte einen super Eindruck, daher bis wir es beim nächsten Mal testen können, gibt es Vorschusslorbeeren. Ach ja ein Spielplatz ist direkt neben der Museums-Pferdebahn — das ist klasse für die Kleinen wenn Sie warten müssen.
Hafi4
Évaluation du lieu : 5 Bremen
Die ostfriesische Nordseeinsel Spiekeroog wartet mit einer besonderen Attraktion auf. Hier nämlich kursiert die einzige Museums-Pferdebahn Deutschlands. Ein heute 77-jähriger Eisenbahn-Fan aus Pforzheim erweckte dieses urige Verkehrsmittel auf historischer Strecke vor Jahren zu neuem Leben. Auf– und Abspringen während der Fahrt ist verboten, ist auf einem mit rostigen Schrauben befestigten Emailleschild zu lesen. Und Pflicht des Fahrgastes ist es, sich auf dem Wagen sofort einen festen Halt zu verschaffen. Hinter dem früheren Spiekerooger Bahnhof befindet sich die Garage, aus der Hans Roll den alten Pferdewagen aus dem Jahr 1886 herausschiebt. Von der anderen Seite kommt Pferdezüchter Reentje Lottmann mit einem speziell für diese Aufgabe trainierten Pferd. Der Vierbeiner wird angespannt, und schon sammeln sich interessierte Urlaubsgäste um das Fahrzeug. Roll zückt seine alte Schaffnertasche und entnimmt eine Rolle mit Fahrkarten. Schnell füllen sich die mit Wolldecken belegten Holzbänke im offenen Wagen. Die Glocke bimmelt, der Pferdewagen setzt sich in Bewegung. Woll’n se noch mitfahre!?, ruft Hans Roll noch schnell einigen in der Nähe befindlichen Passanten zu. Die Urlauber steigen noch schnell dazu, das Zugtier bringt das Gefährt auf Fahrtgeschwindigkeit. Die Bahn passiert den mächtigen Hauptdeich, Spaziergänger winken von der Brücke freundlich zu und Hans Roll greift zum Megafon. Nach seiner Begrüßung gibt der Schwabe in eigentlich insel-untypischer Mundart Wissenswertes über Bahn, Natur und Umgebung zum Besten. Das Pferdebahnzeitalter auf Spiekeroog begann am 9. Juli 1885 mit einer 1,7 Kilometer langen Schienenverbindung von der Dorfmitte zum damaligen Herrenbadestrand im Westen, berichtet der Betriebsleiter, nicht ohne auf die strikte Trennung von Herren– und Damenbad mit streng bewachter Pufferzone hinzuweisen. Zur gemeinsamen Rückfahrt hätte man sich dann jedoch beim Restaurant Givtbude getroffen. Spiekeroog hatte den einzigen Flugplatz der Welt, von dem die Passagiere mit der Pferdebahn abgeholt wurden. Wie der Fahrgast von Betriebsleiter Roll erfährt, befand sich im Westen von 1934 bis 1945 eine Rollbahn, zu der ein Flughafengebäude gehörte, in dem sich seit 1906 die Warmbadeanstalt befunden hatte das heutige Lokal Old Laremie. Hans Roll erzählt aber auch von der Franzosenschanze und der ersten Rettungsstation, in der heute Ponys unterkommen. Nach 12 Minuten ist das Westend erreicht. Die Pferdebahn rollt aus, und Bahnkutscher Reentje Lottmann spannt das Pferd für die Rückfahrt um. Wer dann im Laremie seine Fahrkarte vorzeigt, bekommt auf Kaffee und Kuchen 50 Cent Ermäßigung. Der Pforzheimer Eisenbahnfreund Hans Roll pensionierter Lehrer erfuhr vor 28 Jahren von der Einstellung des Eisenbahnverkehrs auf der Insel, nachdem der Ortsnahe Hafen gebaut worden war. Er beschaffte sich vom Straßenbahnmuseum Stuttgart einen offenen Sommerpferdebahnwagen, wie sie in vielen Jahrzehnten bis 1949 auf der Insel zwischen altem Schiffsanleger und Dorfmitte fuhren. Genau am 31. Mai 1981 begann Roll mit den Fahrten auf der historischen Teilstrecke vom ehemaligen Bahnhof zum Westend. Nach zweijähriger Pause kaufte der Museumsverein Spiekeroog den betagten Bahnwagen nun vor acht Jahren an und wird künftig auch für den Betrieb sorgen. Denn Bahnbegeisterte kommen Sommer für Sommer gerne auch wegen dieser Gäste-Attraktion nach Spiekeroog. Preise für einfache Fahrt EUR2, — Hin-und Rückfahrt EUR3,-. Kinder EUR ½, —