Franz Foltin, 2012 zum Winzerkönig von Purbach gekürt, betreibt hier den Türkenhof, der für mich ein Geheimtipp ist. Als ausgebildeter Gastronom und Hotelmanager mit Lebenserfahrung, Weinbauer und heute Wirt ist der Franz einfach ein Original wie es im Buche steht, den ich voriges Jahr kennen und schätzen gelernt habe. Und was ich an ihm ganz besonders bewundere, ein begnadeter Koch! Seine ganze Leidenschaft wird spürbar, wenn er um seine eigenen Speisenkrationen wirbt und kämpft. Diese verteidigt er vehement gegenüber der hier ansässigen Konkurrenz, die meint mit ein bisschen Gewerbekonzession allein ließe sich schon ein Betrieb führen. Dagegen geht er für seine eigenen Gäste, die er bekocht, sogar bis auf die Knie wenn es sein muss. Ja, das ist der Franz, bitte bleib so! Der Gasthof Türkentor ist ein Betrieb, der neben normaler Bewirtung auch die Möglichkeit für Veranstaltungen im kleineren Rahmen und Nächtigung bietet, also ein echter Gastbetrieb, nicht nur zum Essen und Trinken allein. Das Gebäude ist eine Mischung aus Altbestand ergänzt um einen vorgebauten Wintergarten und rechts einem Veranstaltungssaal von ca 70−80m2. Ein paar Tische stehen zusätzlich im Freien mit einer recht ansehnlich netten Gartengestaltung, auch dafür hat er ein Handerl. Eine Speise, die er z.B. selbst kreiert, hat es mir regelrecht angetan: Sein Schwarzwälderschnitzel. Anders als traditionell paniert er dieses in einer Erdäpfelhülle und generiert damit etwas vom Feeling eines Kartoffelpuffers, wie man ihn aus dem Prater kennt, bestreut es mit geriebenem Käse und ergänzt das Ganze mit Sauce Tartar sowie Erdäpfelwedges. Neben hervorragender Fleischqualität sind alle Beilagen komplett handmade! Da gibt es kein Packerl oder Küberl, kurzerhand aus dem Metro geholt, um für die schnelle und bequeme Zubereitung mal was auf den Tisch zu zaubern. Die Sauce Tartar einfachein Traum und selbiges gilt auch für die Wedges. Keine Tricks sondern ehrliches Können und Kocherfahrung sprechen hier meinen Gaumen in besonderer Weise an. Seine Mutter, die beim letzten Besuch anwesend war meinte, sie habe es auch schon mehrere Male probiert, später aber aufgegeben. Es gelinge ihr einfach nicht so, wie es der Bua macht! Die einmal umgekehrte Art der Vererbung, denn ansonsten lernen Kinder eher von kocherfahren Eltern, nun gut, heute vielleicht nicht mehr, die Zeiten haben sich wohl geändert. Aber auch traditionelle Gerichte tragen die Handschrift einer professioneller Küchenleistung, sei es Schulterscherz’l mit Rösti, Apfelkren und Schnittlauchsauce, Risotto mit Hühnerfleisch, oder wie ich unlängst ein Rahmbeuschel mit 3 kleinen Knödeln gespeist habe. Einfach genial. Wenn der Franz geneigt ist sich für seine Gäste niederzulegen so könnte ich das im Handumdrehen auch für seine faszinierende Speisenqualität. Hand aufs Herz! Weil er auch Weinbauer ist, neben dem Gasthof eine ca. 4 ha große Anbaufläche bewirtschaftet, können seine edlen Tröpferln gleich vorort verkostet werden. Ganz stolz ist er dabei auf seine eigene Barrique Erzeugung, und wenn ich auch kein passionierter Rotweintrinker bin, aber den, welchen er mir einmal vorgesetzt hat, sollte man schon Herr Rotwein nennen. Soweit reicht meine Rotweinliebe schon noch. Die Zeitschrift Die Ganze Woche bezeichnet ihn als Allroundtalent, sie übertreibt damit für meine Begriffe keineswegs. Fazit: Für mich gibt es zwei gute kulinarische Gründe einen Ausflug nach Purbach zu machen: Der eine heißt Kloster am Spitz, doch davon nicht hier sondern ein andermal dort und der zweite heißt Franz Foltin, alias Gasthof zum Türkentor. Ich wiederhole mich gerne und schließe damit gleichermaßen auch ab: Ein Geheimtipp. Nicht weiterverraten :-) !!
Lilly S.
Évaluation du lieu : 2 Wien, Österreich
Nicht zu empfehlen. Sieht einladend aus. Bedienung war aber wirklich unfreundlich und das Essen schlecht. Gemischter Salat enthielt soviel Knoblauch, dass man nichts anderes geschmeckt hat. Das Schnitzel war klein, hat nach nichts geschmeckt und die Panade war total latschig. Sehr enttäuschend.