Beim Novak -, Das Speisenhaus am Seidengrund

Man wird mit Handschlag begrueßt. Nettes Ambiente, Essen Vor– und Nachspeise waren sehr gut (der lauwarme Kartoffelsalat mit Feldsalat ist der Knaller!), mein Hauptgericht etwas körnig und verpfeffert (Risotto).

Waren zwei Tage spontan in Wien und sind auf Empfehlung unseres Hotels zum ‘Beim Novak’ gegangen. Liegt in einer völlig unscheinbaren Seitenstrasse der Mariahilferstrasse und wir hätten es selbst wahrscheinlich nie gefunden.
Um es vorwegzugreifen — unbedingt weierzuempfehlen!
Klassiker der Wiener Küche raffiniert zubereitet, schneller und unaufdringlicher Service sowie eine ausgesprochen grosse Auswahl an guten Weinen.

Den Novak habe ich im Rahmen eines Abendessens mit ArbeitskollegInnen besucht und mein Menü aus der Karte der «Klassiker» und «Cucina Passione» zusammengestellt — sprich Grießnockerlsuppe (zu wenig Muskat), dann Saltimbocca vom Landhuhn (eine gute Idee auch geschmacklich sehr gut — nur Salbei habe ich vergeblich gesucht.) und als krönenden Abschluss einen Kaiserschmarren… — und was mir hier als «Nachspeise» aufgetischt wurde, habe ich mengenmäßig noch in keiner Skihütte als «Hauptspeise» bekommen… und auch geschmacklich war der goldbraune Schmarren, der von schön rumigem Zwetschgenröster begeitet wurde großartig…

Ein Lokal mit 13 Punkte im Gault Millau 2009 muss kritisch unter die Lupe genommen werden.
Die Reservation des Tisches per Telefon wurde professionell entgegengenommen. Die Frage nach Raucher– oder Nichtrauchertisch war gut. Wir saßen dann im Wintergarten mit Blick auf einen begrünten Innenhof. Hier war nur noch ein Tisch besetzt. Während der andere Raum mit drei bis vier Tischen an diesem Abend besetzt war.
Wir waren vier Personen und bestellten sowohl das 3-​, als auch das 4 gängige Menue und auch à la carte. Einmal wurde eine Suppe beinahe vergessen, aber sie kam dann doch, ein Gang wurde nicht serviert, aber mit einer kleinen Käseplatte kompensiert. Als Gruß aus der Küche kam etwas Lachs mit einer netten Marinade, leider war dieselbe Marinade dann ebenfalls auf dem sehr guten Rindscarpaccio des ersten Ganges. Hier sollte man kreativer sein, oder den Gruß weglassen. Die Kohlrabisuppe war etwas dünn, aber es ist wohl besser so, als sie in flüssigen Schlagobers zu ertränken. Die Hauptspeisen waren einzig die Gault Millau Punkte wert. Ein herrliches Wolfbarschfilet in Olivenpanade und Erdäpfelpüree (ein Gedicht) oder Seezungenfilets auf Käserisotto oder Schweinsfilets mit gebackenem Spargel. Ein Eis von grünem Spargel mit Erdbeeren war nicht ganz so mein Geschmack.
Die Weinkarte ist sehr umfangreich, wir wählten vom Schloß Gobelsburg den Grünen Veltlinger Messwein und einen Sauvignon Blanc von der Domäné Müller.
Das Service war in Ordnung, es wurde ausreichend Leitungswasser, wie gewünscht gebracht. Lediglich gegen 21:45 hatten wir das Gefühl nicht mehr willkommen zu sein; alle leeren und fast leeren Gläser und Karaffen wurden abserviert, mit der Begründung man brauche Geschirr für den Spüler. Auf der Rechnung schließlich befand sich eine Position eines anderen Tisches. Dies wurde sofort und unkompliziert korrigiert, als Entschädigung gab es vier excellente Grappi.
Insgesamt bemüht, obwohl nicht wirklich voll fast überfordert, ich denke die jungen Servierkräfte benötigen auch eine entsprechende Schulung und Führung für ihren Job. Die Küche zeigte hervorragendes beim Fisch, war in anderen Bereichen allerdings nicht sattelfest.