Cafe Aida Prousek

Nettes kleines Café gleich ganz am Anfang der Porzellangasse. Innen sitzt man im «Aida”-typischen Zuckerlrosa auf den Plastiksesseln zwar nicht so bequem wie anderswo und schon gar nicht so stylisch. Dafür wird man sehr nett und sehr rasch bedient!
Der typische Geschmack des «Aida”-Kaffees wird nie zu meinen persönlichen Lieblingen zählen, aber er ist wirklich richtig gut zubereitet und an Kaffee wird in dieser Filiale auch nicht gespart, ordentlich kräftig das ganze.
Den Geheimtipp Cremeschnitte (scheinbar ein Klassiker hier) hab ich dann doch zugunsten der Apfelschnitte verschmäht. Als Nicht-​so-​Süß-​Fan war das eine sehr gute Wahl!
Wer’s in der Gegend mal eilig haben sollte und Coffein-​Nachschub braucht, ist in der «Aida» ganz gut aufgehoben.
Sehr positiv aufgefallen ist mir auch, dass die große Fensterfront von innen total einladend wirkt, könnte ich mir schon mal zum gemütlich Leute beobachten gut vorstellen, wenn mal wenig zu tun ist.

Alleine würde ich wahrscheinlich nie in eine Aida-​Konditorei gehen. Ich kenne einfach zu viele Kaffeehäuser, die mir besser gefallen, die mehr auf meiner «Wellenlänge» liegen. Doch ab und zu passiert es halt, dass mir jemand als Treffpunkt für einen Termin, eine der zahlreichen Aida-​Filialen vorschlägt.Dann sage ich natürlich ja und ich fühle mich dann auch nicht unwohl. Der Kaffee ist in Ordnung, das Service meistens routiniert und flink und auch die Torten und Kuchen sind duchaus in Ordnung. Aber halt eben nur «in Ordnung» und das ist in einer Stadt wie Wien, mit dieser exzessiven Cafedichte einfach zu wenig!
Den dritten Stern gibt es übrigens für die Esterhazy-​Schnitte — die ist schon vom Allerfeinsten!

Kaum zu glauben, aber nach 5 Jahren Wien hat es mich heute das erste Mal in eine Filale von aida verschlagen.
Bis jetzt — aus unbegreifbaren Gründen — gemieden, wollte ich mir doch mal selbst einen Blick von dem Klassiker machen.
Und folgende Gründe haben mich schwer begeistert. In der aida — zumindest dieser Filiale, aber vermutlich in allen — scheint die Welt still zu stehen. Beim Eintreten umspielt die Nase ein Duft der nur durch diese einmalige Mischung aus Kaffee und Konditorei entstehen kann. Dieser Duft hat mich ein paar Jahre zurück versetzt, so etwas hat meine Nase schon schon seit langem nicht mehr verwöhnt. Dazu kommt der fesche 70er Jahre Stil in pink und braun der zum Zeitreise-​feeling beiträgt.
Das Publikum setzt sich hauptsächlich aus in-​die-​Jahre gekommenen Pärchen zusammen. Vermutlich ein Stammpublikum seit Jahrzehnten, das sich ohne Stress und Hast ihren Kaffee (ausnahmslos mit Schlag!) bestellt, sich über den Tisch Lieblichkeiten zuflüstert, das Kreuzworträtsel in der Krone löst und mit der Kellnerin über die Kinder und Enkerl redet. Herrlich!
Außerdem gibt’s Tee von demmers und Spekulatius dazu, dafür gibt’s von mir aber mit Sicherheit einen extra Stern, auch wenn’s nur ein Packerl Tee war und kein offener. Naja!
Also wer mal in eine andere Welt eintauchen will, dem ist das adia zu empfehlen. Sobald sich die Türen nach dem Eintreten hinter dir schließen ist die Welt draußen schnell ausgeblendet!

Exemplarisch befasst sich dieser Artikel nun mit der Aida-​Filiale in der Porzellangasse, da diese lange Zeit nur ein paar Häuser entfernt von meiner damaligen Wohnung war und ich einige abzählbare Male dort selbst Kundin war. Aber eigentlich lässt sich das Folgende auch nahezu über jede Aida-​Filiale sagen. Unterscheiden sich die einzelnen Geschäfte doch nur minimal durch ihre Größe. Design und Angebot sind ja überall gleich.
In Wien sind die Aida– Filialen so häufig anzufinden wie wild wachsende Pilze. Soll heißen wuchernd. Diese Café und Konditorei Kette scheint ein kleines Monopol zu haben.
Allerdings erschließt sich mir der Reiz eines Besuchs nicht wirklich. Die Atmosphäre ist zwar nicht wirklich billig, kann aber auch nicht elegant oder gemütlich genannt werden. Und das Angebot ist wenig überzeugend: In Anbetracht der Tortenstückgröße sind die Preise meiner Meinung nach unangemessen. Vor allem wenn der Geschmack dann gar nicht so befriedigt: oft cremig-​schal, ohne feine Nuancen.
Ins Aida würde ich also nur gehen, wenn sich gar keine andere Möglichkeit bietet und der Süsshunger schon viel zu groß ist. Sonst ziehe ich auf jeden Fall die Atmosphäre und das Angebot diverser Kaffeehäuser vor. Pensionisten beobachten kann man in Letzteren schließlich genauso.
Um doch noch was Nettes zu sagen: In dieser Filiale gibt es immerhin einen Garten.

Ziemlich kleine Filiale der Aida-​Kette mit der üblichen schweinchenrosa Einrichtung und den farblich entsprechend gekleideten Bedienungen.
Raucherbereich war vom Nichtrauerbereich nur durch Aufkleber auf den Tischen getrennt und das ganze Lokal war schon ein bisschen sehr verraucht.
Wahrscheinlich durch die Größe des Cafes bedingt hatten sie nicht alle Sorten da, aber trotzdem war die Auswahl noch groß genug, dass jeder etwas fand.