Was wäre eine Weltstadt ohne Critical Mass? Wohl eine unbedeutende Stadt… oder vielleicht auch eine perfekte Stadt, in der solche Veranstaltungen rein aus Spaß und ohne Notwendigkeit einer zu platzierenden Message dienen. Wie auch immer, es macht Spaß, mit dutzenden bis hunderten Gleichgesinnten durch die Stadt zu radeln — oft auch mit einem konkreten Motto. Jeden dritten Freitag im Monat gehts los — bei jedem Wetter, dafür gratis, jedoch nicht umsonst!
Anne-Sophie M.
Évaluation du lieu : 5 Wien, Österreich
Wer wollte nicht schon immer mal mit dem Fahrrad auf einer mehrspurigen Straße fahren, ohne Rücksicht auf Autos zu nehmen bzw. ohne zu hoffen, dass auf einen Rücksicht genommen wird? Bei der monatlich stattfindenden Critical Mass — eine Demonstration für mehr Rechte der Fahrradfahrer und eine Sensibilisierung des öffentlichen Raums für das Fahrrad fahren– kann man sich diesen Wunsch erfüllen. Mittlerweile trifft man sich jeden 3. Freitag im Monat am Schwarzenbergplatz(genauere Infos immer auf der Homepage nachschauen) und fährt dann einige Stunden durch Wien und seine Bezirke. Das gibt einem nicht nur die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und Gegenden Wiens kennenzulernen, in die man sonst vielleicht gar nicht kommen würde. Gleichzeitig gibt es einem ein Gefühl unbekannter Freiheit, wenn man als FahrradfahrerIn tatsächlich einmal die Straßen für sich hat. Erst da versteht man, wie begrenzt und mitunter gefährlich die eigenen Bewegungsmöglichkeiten im Straßenverkehr sind. Man unterstützt also eine gute Sache bei dieser Demonstration UND hat unglaublich viel Spaß dabei. Mit mehreren hundert Mitdemonstranten auf unterschiedlichsten Rädern und oft auch in kreativster Verkleidung zu fahren, begleitet von Musik und Fahrradklingeln, ist jedes Mal wieder ein Erlebnis. Und trotz der regelmäßigen Fahrten auch oft eine kleine, wundersame Alltagsunterbrechung für so manchen Passanten. Ein harter Kern fährt bei jeder Witterung. In den Sommerzeiten finden sich erfahrungsgemäß mehr Leute zusammen. Sehr interessant und witzig ist es dann vor allem, wenn mal wieder der«naked bike ride» stattfindet, bei dem jeder, der mag, seine Hüllen fallen lassen kann. Eine Ansammlung Nackerter und Menschen, die sich kreativ bemalen oder bedecken. Oft gibt es danach noch die Möglichkeit, gemeinsam ein Bad in der Donau zu nehmen oder an einem anderen Ort zu feiern. Und da die Stimmung immer sehr ausgelassen, freundlich und offen ist, macht man das auch sehr gerne.