Ebenberg

Ein ebener Berg in einem transparent-​schmucken kleinen Laden in der geeigneten Neubaugasse ist dieser Ethical Concept Store, in dem sich fair produzierte Mode findet. Sehr überschaubar und nett gestaltet, kann man sich hier nebst interessanten Stücken auch noch mit einem Quentchen gutem Gewissen eindecken. Fairness und Mode gehen hierorts sozusagen Hand in Hand.

Aussen hui-​innen naja.
Eines dieser schicken Geschäfte der Neubaugasse, die von Jungdesignern neu aufgemacht wurden und «andere» Mode präsentieren sollen. Sich hier als Marke durchzusetzen ist schwierig und ich weiß nicht, ob sie mich überzeugen können. Eher nicht. Das Design des Geschäftes macht jedenfalls neugierig genug um hinein zu gehen. Die Preise für Shirts um die 50 Euro sind eher abschreckend, vor allem, weil sie sehr einfach geschnitten sind und nur schlichte Prints drauf haben, aber auch nicht schlicht genug um besonders stylish zu wirken. Die Qualität scheint ganz gut zu sein, ich habe aber im ganzen Geschäft nichts gefunden, was eine nähere Betrachtung lohnt. Dieses Geschäft ist eher ein Flop für mich, aber vielleicht habe ich auch etwas verpasst und sie bekommen demnächst tolle Sachen herein. Mir sind Geschäfte die nach außen unauffällig sind und innen mit tollen Sachen überraschen lieber, als umgekehrt.

FAIRer Handel
FAIRe Produktionsbedingungen
FAIRe Entlohnung der ArbeiterInnen
Eine feine Auswahl an angesagten «Bio”-Design-Labels, wie Armed Angels (hipp und lustig, z.B. Grafitti Shirts), SlowMo (tolle Parkas), Fin und die allererste ökologische Fairtrade Modemarke der Welt oder das französische Bio-​Jeans Label Nu. Hört sich toll an und ist es auch!
LOHAS (Anhänger des «Lifestyle of Health and Sustainibility») aufgepasst, hin mit euch und kaufet ein.

Immer wieder bleibt man am Schaufenster hier hängen. Besonders die Jeans und Gürtel habens uns angetan. Sowas hatte Wien nicht bevor dieses Lädchen aufgesperrt hat. Leider hat das seinen Preis. Aber irgendwann sind wir trotzdem drinn. Und stellen fest, dass alles hier fair ist. Oh. Man betrachtet die ausgesuchten Anziehsachen und Accessoirs gleich ganz anders. Und alles im tumultösen Rauschkaufbezirk rundum ist plötzlich völlig entzaubert. Katharsis. Erdung in der kleinen Nische von Laura Ebenberg. Das ist kein Fairtradeladen. Sondern Haltung. Und richtig schön ist jedes einzelnen Stück hier noch dazu.

Ganz nah an der Mariahilfer Straße und doch ganz weit entfernt von deren Geist ist das ebenBERG in der Neubaugasse 4. Fairness und Mode, so die Devise des kleinen Ladens, muss kein Widerspruch sein. Laura Ebenberg präsentiert hier eigene Kreationen und vieles mehr. Sie hat natürlich ihre, glaub ich, Stammgäste (anzüglich, Sey, armedangels), aber ist grundsätzlich offen und nimmt immer wieder neu Labels ins Sortiment auf. Eins müssen die Bewerber allerdings garantieren: dass ihre Produkte fair produziert werden, dass Kinder am Herstellungsprozess nicht teilgenommen haben und dass Frauen nicht benachteiligt wurden.
Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche Auswahl an urbaner Mode — weit über die üblichen Jersey-​Kleider hinaus, die nun manchmal wirklich langweilig sind. Wenn es Taschen gibt, sind sie meist toll.
Mein Geschenktipp ist der bunte kolumbianische Schmuck aus bemalten exotischen Samen, die ungefähr so aussehen wie runde unregelmäßige Steine. Diese Unikate werden fair produziert, fair gehandelt und um einen fairen Preis verkauft (19 Euro für Armbänder und Ringe; die vielen verschiedenen Halsketten sind etwas tuerer).