Gartenpalais Liechtenstein

Wie die großartigen Sammlungen, die es beherbergt, ist auch das Gebäude selbst bis heute in Familienbesitz. Johann Adam Andreas von Liechtenstein erwarb die umliegenden Gründe 1687 und ließ hier nach Entwürfen Domenico Egidio Rossis und Domenico Martinellis eines der unbestritten schönsten Palais der Stadt errichten. Römisch beeinflusst, wirkt der riesenhafte Bau massiv und blockhaft. Die klare Gliederung der Fassade weicht nur zum Zentrum hin dem fünfachsigen Mittelrisaliten, durch den man heute das Gebäude betritt.
Die Innenausstattung mit ihrem reichen architektonischen Formenschatz, feinstem Marmor– und Stuckdekor und großartigen Wand– und Deckenmalereien präsentiert sich als hochbarockes Gesamtkunstwerk par excellence. Rottmayrs Deckenfresken im Erdgeschoss zählen zu den Höhepunkten illusionistischer Deckenmalerei in Österreich, ebenso das großartige Alterswerk Pozzos im Herkulessaal. Und über allem die wunderbare Sammlung des Fürstenhauses mit Rubens, Rembrandt, van Dyck, Hals, Mantegna.
Viel gäbe es noch zu berichten und doch. Wir verlassen diesen schönen Ort, denn die Zeit drängt. Das Gartenpalais Liechtenstein zählt zu den bedeutendsten Profanbauten der Neuzeit in Wien, soviel ist gewiss. In unserer vielbeachteten Liste der schönsten Residenzen, Schlösser und Palais weisen wir ihm nach reiflicher Überlegung den hartumkämpften und doch hochverdienten vierten Platz zu. Wir gratulieren herzlich.
(Dieser Beitrag ist Teil der Serie «Wo finde ich die prunkvollsten, bezauberndsten und überhaupt bedeutendsten Residenzen, Schlösser und Palais Wiens?». Nähere Infos und Hintergründe unter
).