Hütteldorf

Ein Dorf am Rande von Wien!
Hütteldorf war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, die heutige Linzer Straße folgte damals der römischen Fernstraße.
Bis zur Einverleibung in den Lainzer Tiergarten gehörte auch die spätromanische Nicolaikapelle jenseits des Wienflusses zu Hütteldorf. Der Wienfluss war an dieser Stelle am gefährlichsten und man ließ diese Kapelle zu Ehren des Wasserpatrons Nikolaus errichten.
Beim Nikolaitor gibt es auch Hinweise auf die Römerzeit. Bei archäologischen Untersuchungen auf der Nikolaiwiese wurden viele Keramikbruchstücke des 2. Jahrhunderts n. Chr. und des späten 11. bis 13. Jahrhunderts gefunden.
Der älteste Teil der Siedlung lag um das Jahr 1170 an der Nordseite der Linzer Straße zwischen Rosenbach und Halterbach und nannte sich «Ötendorf».
Eine jungsteinzeitliche Lochaxt im Rosental hat wohl einer der ersten Bewohner von Hütteldorf vergessen :)
Hütteldorf wird noch heute von drei Bächen eingegrenzt. Im Süden der Wienfluss, im Westen der Halterbach und im Osten der Rosenbach.
Natürlich ist ein Ort mit zwei Wienerwaldbächen und einem Fluss sehr durch Hochwasser gefährdet (letzte Überschwemmung in Hütteldorf 1994 durch den Rosenbach!?!).
Ab 1600 waren Ackerbau, Holzwirtschaft, Weinbau, und die Lage an der Poststraße nach Linz, die wirtschaftliche Grundlage des Orts.
Nach der II. Pest, 1713 errichteten die Pfarrmitglieder eine Dreifaltigkeitssäule aus Sandstein. Diese steht heute noch Ecke Linzer Straße/​Hüttelbergstraße.
1791 ließ die Fürstin Antonie von Paar, geb. Liechtenstein einen «englischer Landschaftsgarten» anlegen. Späterer Besitzer des Parks war der Hofzuckerbäcker August DEHNE und dann der Wiener Filmregisseur Willi Forst. Seit 1973 ist der DEHNEpark öffentlich zugänglich. Im Winter eignet sich der Dehnepark sehr gut zum Rodeln!
¹⁸⁰³⁄₀₄ wurde die erste Trinkwasserleitung für Wien errichtet. Die Idee zur Albertinischen Wasserleitung wurde von Maria Christine — einer Tochter Kaiserin Maria Theresias — ins Leben gerufen.
Die Quellen aus dem Haltertal sollten hierbei das Wasser liefern. Das Haltertal verläuft zwischen Satzberg und Wolfersberg bis in die tiefen Wälder des «Steinernen Lahns» (Steinerne Lahn, 448 m, Bezirksteil Hadersdorf-​Weidlingau). Maria Christina hielt in ihrem Testament fest, dass ihr Mann Herzog Albert von Sachsen-​Teschen ihre Idee zu Ende bringen sollte, was er auch tat.
So war das gute Wasser den Quellen Hütteldorfs zu verdanken, dass Mariahilf, Josefstadt, Neubau, und Spittelberg mit frischem Wasser versorgte.
Durch die erste Wiener-​Hochquellwasserleitung ging die Ära der Albertinischen Wasserleitung verloren.
Die Eröffnung der Westbahn (1858) fördert maßgeblich die Entwicklung Hütteldorfs. Durch den Bau von Sommervillen und dem berühmten Brauhaus, welches seit 1599 in Hütteldorf existierte, wurde Hütteldorf zum Cottagegebiet.
1888 wird die erste Villa Wagner (heute im Besitz von Ernst Fuchs) erbaut. Ein kleines Stück weiter steht auf dem gleichen Grundstück die «Zweite Otto Wagner Villa».
1897 wurde der Wienfluss in Hütteldorf reguliert (seit 1996 in Etappen wieder renaturiert???) und die Linienkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes als Ersatz für die abgerissene barocke Mariahilfer Linienkapelle erbaut.
Was wäre Hütteldorf ohne RAPID? 1898 Gründung der Hütteldorfer Fußballmannschaft SK RAPID!!! Das Gerhard-​Hanappi-​Stadion wurde 1977 eröffnet. Jetzt wird über den Bau eines neuen Stadions gesprochen.
Seit nicht all zu langer Zeit gibt’s auch «Modernes».
Das Hütteldorfer Bad, einen 4.000 Quadratmeter großen Skatepark, Park+Ride und Parkraumbewirtschaftung.
Doch Hütteldorf ist trotz vieler Verbauungen und Veränderungen durch die Jahrhunderte hindurch «ein Walddorf im Wienerwald» geblieben und ist noch immer ein Dorf am Rande von Wien.

Hütteldorf liegt in der Mitte des 14. Gemeindebezirks zwischen dem Bezirksteil Hadersdorf-​Weidlingau im Westen und den Bezirksteilen Baumgarten und Breitensee im Osten. Im Norden grenzt Hütteldorf an den 16. Gemeindebezirk Ottakring, im Süden an den 13. Gemeindebezirk Hietzing. Die Gemeinde Hütteldorf erstreckt sich über eine Fläche von 635,47 ha, wovon 20 ha jenseits des Wienflusses im Gebiet des 13. Gemeindebezirks liegen.
Der Norden von Hütteldorf besteht aus teilweise unverbautem Wienerwald. Hier liegen der Satzberg (435 m) und der Hüttelberg (354 m) sowie das Erholungsgebiet Steinhof. Durch Hütteldorf fließen die Wienerwaldbäche Halterbach und Rosenbach.
Rund um die Endstation der Bim-​Linie ist Hütteldorf in einem Radius von rund 900 Metern tatsächlich noch Dorf — man kennt in den Geschäften die Unternehmer, Angestellte und Personal und hat immer Zeit für ein kleines Tratscherl. In diesem Umfeld ist die Infrastruktur — Einkaufen, Lokale, Restaurants, Bank, Gewerbebetriebe — schlicht sensationell. Du kannst japanisch, italienisch, asiatisch, gutbürgerlich wienerisch, türkisch oder bei Wiens bestem Würstelstand essen. Und all die Lokale sind ob ihrer Qualität weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt und beliebt: Francesco, Yume, L421, Prilisauer, La Mama. Auto braucht man da keines — was nach ausgiebigen Einkehre auch besser ist -:))