Römermuseum

Ein kleineres, feines Museum vollgeladen mit Informationen.
Man hat sich hier in der Erstellung des Römermuseums sichtlich Gedanken gemacht, was Aufbau, Gestaltung und interaktive Elemente betrifft. Von außen macht das Museum einen sehr modernen Eindruck, welcher innen fortgesetzt wird. Man taucht ein in das Vindobona von anno dazumal und kann unten im Keller erhaltene Gebäudereste einer Bodenheizung mit Augen und Händen begutachten. Hinter Vitrinen erwarten einen Töpferkunst, Waffenreste, Spielzeug sowie Schmuck und sonstige Gebrauchsgegenstände, die unter den Erdschichten Wiens hervorgeholt wurden.
Die Fragen an den Wänden helfen dabei dem Audioguide aufmerksam zuzuhören bzw. die Informationstafeln gut durchzulesen und dadurch merkt man sich den Inhalt auch besser.
Wusstet ihr übrigens, dass man sich schon zu Zeiten der Römer über schreiende Pauker beschwerte?

Das Römermuseum in der Wiener Innenstadt ist sicherlich nicht nur für Kinder gemacht. Zwar gibt es ein Playmobil-​Römerlager, mit dem sich (nur) die Kleinen befassen können. Aber der Rest ist schon auch für Erwachsene spannend.
Das Museumskonzept ist sehr modern mit vielen multimedialen Darstellungen, die mir persönlich richtig Spaß machen. Das Haus an sich ist sehr schmal, wirkt aber aufgrund der 8 Meter hohen Präsentationswand sehr eindrucksvoll und gibt einen wirklich tollen Einblick in die Geschichte des Legionslagers Vindobona. Man kann vieles eigenhändig begreifen (natürlich nur Repliken), so etwa eine Handmühle oder kleine Statuen, die Struktur im wahrsten Sinne des Wortes erfassen.
Ich fand das Museum richtig cool — für mich ist es eine Mega-​Empfehlung wert — wenn mein Neffe (5) und meine Nichte (3) zu Besuch kommen, geht es sicher wieder hin — spätestens. Und die zwei werden da richtig Spaß haben!

Mit etwas Vorwissen ist ein Besuch im Römermuseum durchaus empfehlenswert, obwohl es sehr überschaubar ist.
Nach dem freundlichen Empfang im Eingangsbereich, sieht man gleich bei Betreten der Ausstellung Fragen an der Wand, dessen Antworten man sich selbst erarbeiten kann. Eine Frage ist beispielsweise: «Kommen alle Römer aus Italien?»
Dieses Frage-​Antwort-​Spiel zieht sich durch die gesamte Ausstellung.
Nebenbei erfährt der Besucher im Erdgeschoss auch, dass der erste Wiener Gemeindebezirk von der Aufteilung der Straßen auf das römische Legionslager beruhte und die Donau in unmittelbarer Nähe war.
Im Untergeschoss sieht man diverse Ausgrabungen, u.a. kann man betrachten, wie die Fußbodenheizungen angelegt wurden.
Interaktive Spiele für Kinder und verspielte Erwachse findet der Besucher im ersten Stock.
Gesamt gesehen ist dieses Museum sehr lehrreich und die 4 Euro für den Eintritt durchaus wert!

Wie fast überall in Europa hatten die Römer auch in Wien ihre ungemein zivilisierten und kunstfertigen Finger im Spiel. Zivilisiert und kunstfertig, das waren sie auch hier. Das zeigen die auf uns gekommenen Überreste, anhand derer wir das Vorhandensein von Theatern, Thermen und, auch das gehörte sich zur damaligen Zeit, Bordellen, im heutigen Stadtgebiet nachweisen können. Im Vordergrund standen zunächst freilich militärische Interessen. Im 1. Jahrhundert nach Christus dürfte an der Donau, etwa zwischen Maria am Gestade, Am Hof, Peters– und Ruprechtskirche, das befestigte Militärlager Vindobona errichtet worden sein. Zu den dort stationierten rund 6.000 Mann gesellte sich bald eine wesentlich bevölkerungsreichere Zivilstadt an den Hängen des heutigen Belvedere. Im Jahr 213 erhielt die nun gut 20.000 Einwohner zählende Siedlung römisches Stadtrecht (Municipium) und ans Ende des 3. Jahrhunderts datiert man jene zivilisatorische Großtat, die nicht nur Leben und Schaffen großartiger Künstler wie Moser Hans oder Ambros Wolferl bestimmte, sondern das kulturelle, sozial– und mentalitätsgeschichtliche Gefüge der Donaumetropole bis heute prägt wie weniges sonst: Man brachte den Weinbau nach Wien. Wer sich also sonst weniger für antike Alltags– als für Wiener Heurigenkultur begeistert, der komme aus reiner Dankbarkeit ins hiesige Römermuseum.
Denn wiewohl sich seine Sammlungsbestände an Umfang und Qualität mit jenen der Antikensammlung im Kunsthistorischen Museum nicht messen können, ist die unlängst generalüberholte Schau am Hohen Markt optisch wie didaktisch eine stimmige Sache. Alltags– und Kultgegenstände, Spielzeug, Keramik und Gebäudefragmente werden im historischen Kontext gezeigt, begleitet von durchaus gelungenen Animationen und Kindgerechtem wie 3-​D-​Puzzles, Spielestationen und Videoguides. Wobei. Am kindgerechten 3-​D-​Puzzle scheiterten gar die sonst so zivilisierten und kunstfertigen Finger des hiesigen Autors. An denen kann’s also nicht liegen.
Genug der Worte. Mit eigenen Augen muss man es sehen. Doch zuvor die Bewertung. Das Römermuseum ist eines der interessantesten historischen und/​oder naturwissenschaftlichen Museen Wiens, ganz ohne Zweifel. Das einundzwanzigstinteressanteste würde man sagen, würde man darauf angesprochen. Andere mögen anderer Meinung sein. Man selbst ist verzückt.
(Dieser Beitrag ist Teil der Serie «Wo in Wiens an Höhepunkten, Abwechslung und Vielfalt reicher Museenlandschaft finde ich die höhepunkt-​, abwechslungs– und vielfaltsreichsten historischen und/​oder naturwissenschaftlichen Museen der Stadt?». Nähere Infos und Hintergründe unter
).

Das Römermuseum am Hohen Markt zeigt den Alltag im römischen Lager Vindobona — der ersten Hochkultur Wiens. Zu sehen sind nicht nur Ruinen zweier Tribunenhäuser aus der Zeit zwischen dem 1. und 4.Jh.u.Z., sondern auch jede Menge andere Fundstücke. 3D-​Simulationen sollen veranschaulichen, wie das Lager damals aussah und für Kinder gibt es Spielestationen und Puzzles. Das Museum ist wirklich schön gemacht, nur kann man sich leider kaum auf die zahlreichen Informationen konzentrieren, wenn im gleichen Augenblick eine Führung stattfindet, da es schon eher eng ist und auch ziemlich hallt.

Vor neunundvierzig Jahren war ich das erste Mal im Römermuseum auf dem Hohen Markt im ersten Bezirk, heuer das zweite Mal. Das war schon etwas Besonderes, als mich meine Mutter im Jahr 1961, ich war damals sieben Jahre jung, in das damals eben eröffnete Museum führte. Hier waren die römischen Legionäre stationiert, man fand einige Jahre zuvor Grundrisse des Lagers Vindobona, woher angeblich der Name Wien kommen soll.
Mit meiner Tochter war ich heuer wieder dort und ich war überrascht, wie sich das Museum inzwischen entwickelt hat, nicht nur die alten Ziegel, Münzen und restaurierte Tongefäße sind hier zu sehen, man kann sich wirklich hineinversetzen in die zweitausend Jahre alte Kultur, Männer– und Frauengewänder sind dargestellt, virtuell wurde die Sammlung ebenfalls sehr stark bereichert und der Eintritt ist mit vier Euro für Erwachsene (Kinder zahlen nichts) ebenfalls sehr moderat.