Rosenkönigin

Der hiesige Autor ist ein Mann des Wortes. Des geschriebenen wie des gesprochenen. Das wird bestätigen, wer ihn kennt. Kein Sachverhalt gerät ihm zu komplex, kein Aspekt zu vielschichtig, als dass nicht ein treffendes Wort, eine geistreiche Phrase oder erstaunliche Entsprechung Licht ins Dunkel und Schwung ins Alphabet zu bringen imstande wäre.
Mit einer Ausnahme. Seine vollendete bessere Hälfte preisen, in einer Weise, die ihrer Vollendetheit nur halbwegs gerecht würde, das vermag er nicht, so sehr er es wünschte. Doch wie der Angebeteten zu Ihrem Recht verhelfen?
Wortlos. Klassisch. Mit einer Rose. Ganz ohne Beiwerk. Denn nur die Königin der Blumen geziemt sich für die Königin seines Herzens. Soviel steht fest. Und da trifft es sich gut, dass die Blumenhändlerin seines Vertrauens selbst eine Königin ist. Die Rosenkönigin vom Naschmarkt nämlich.
Und da der hiesige Autor dort nichts tut, als hin und wieder ein rotes Röschen zu kaufen, ist die vorliegende Besprechung auch wieder zu Ende, bevor sie beginnt, hilfreich zu werden. L’art pour l’art sozusagen. Auch das muss mal sein. Wir sind ja nicht bei Qype.