Straße der Sieger

Ich sag’s jetzt einfach mal gerade heraus: Ich mag diese Walk of Fame-​Abklatsche nicht. Leider liegt es ja nicht im Sinn solcher Dinge, dass sie so gelegen sind, dass man sie ignorieren kann. Also stolpert man hin und wieder über Abdrücke von Händen und Füßen irgendwelcher Sportgrößen und fragt sich warum und wozu das Ganze? Geehrt wurden diese Leute wohl schon genug und warum braucht denn jede Stadt Walk of Fames? Lasst das doch Los Angeles! Wien hat doch schon genug Sehenswürdigkeiten, genug Dinge die es zu etwas Besonderem machen — und gerade solche Abklatsche machen Großstädte im Endeffekt zu einem Einheitsbrei, den man nicht mehr unterscheiden kann. Fehlt gerade noch, dass wir hier eine Freiheitsstatue aufstellen, oder hab ich die nur noch nicht bemerkt?

Schon der dritte «Walk of Fame» in Wien, über den ich schreibe. Auf der Musikmeile findet man die Künstler der klassischen Musik, internationale und nationale SängerInnen und Bands hinterließen ihre Hand– und Fußabdrücke am Walk of Stars im Gasometer und im Generali Center und in der Mariahilferstraße findet man die dritte Sensation dieser Art: Die Straße der Sieger. Diesmal geht es aber nicht um Sänger, Komponisten oder Dirigenten, nein, diesmal kann man in die Abdrücke von Händen und Füßen vieler bekannter Sportler steigen.
Wirklich toll, wen man hier so findet: Lasse Kjus, Franz Klammer, Bode Miller, Hans Krankl, Niki Lauda, Arnold Schwarzenegger, Jan Ullrich und viele mehr — also ein Walk am Walk of Fame der Sportler zahlt sich auf jeden Fall aus.

…da laufst die Mariahilferstraße entlang und stolperst über die Moonboots vom Hansi Hinterseer — oder halt das, was in Stein gegossen davon übrig ist…
ich freu mich, das ich mir nicht weh getan hab und über einige Hand– und Fussabdrücken von Menschen die ich nicht kenne… alles Sportler — und nicht nur nationale sondern auch internationale Größen, von denen ich noch nie gehört hab.
«…aber bestimmt mein Großvater» denk ich und geh weiter.