Stunden, Tage, Wochen, Monate, verbrachte ich damit Listen zu erstellen. Damals noch ohne Laptop, auf Papier. Es ging um die Erfassung von StudentInnen, die während des zweiten Weltkriegs an der Universität studierten. Systematisch also, begonnen mit den Inskriptionsscheinen der dreißiger Jahre, blätterte ich jeden einzelnen durch. Schwierig zu lesen, diese Kurrentschrift. Also, lernen. Das Archiv lagert teilweise sehr alte Bestände: Nachlässe, Dokumente zur Geschichte der Universität Wien, Flugschriften, Siegel, Zeitungsausschnitte, Mikrofilme … die Liste lässt sich schier unendlich fortsetzen. Spezialgeräte unterstützen die/den ForschendeN dabei, microfiches zu sichten. Dezente Beleuchtung, ein Kopierer und beratende MitarbeiterInnen stehen dem Suchenden zur Seite. Wichtig ist die Fähigkeit sich nicht ablenken zu lassen. Im Saal arbeiten durchschnittlich zehn Personen, murmelnd oder kopfschüttelnd. Die meisten Medien sind bereits im digitalen Katalog registriert. Das Archiv existiert seit dem 14. Jahrhundert, das finde ich besonders interessant. Es überstand zwei Weltkriege, allerdings mit Schäden.