Wabisabi

«wabisabi ist sehr philosophisch gedacht, aber es endet damit, dass es möglichst einfach und schlicht sein soll, das ist der schlusspunkt.» (K.Süß). So ein Zitat aus Wabisabis Homepage. Wie wahr. Ein kleiner, sehr heller Schauraum mit angeschlossener Werkstatt und — sage und schreibe — zehn Kleidern, die an der Stange hängen. Fast nur Schwarz und Weiß, manchmal kommt ein bisschen mehr Farbe dazu. Wenige unsichtbare Nähten, anschmiegsame Kleider, tolle Konzepte, die man auf den ersten Blck nicht gleich entdeckt. Alles ist aufs Wesentliche reduziert und doch hochspannend (orientalische Künste kommen zum Vorschein…).
Man könnte anfangs ja sogar enttäuscht sein, denn zehn Kleider sind nun wirklich nur zehn Kleider — dazu solche, deren Schönheit sich nur langsam entfaltet. Stefanie Wippel — die Designerin hinter dem Label Wabisabi — ist aber da und bringt mit ihren Erklärungen gleich ein bisschen Licht: es geht darum, verschiedene Modelle anzuprobieren, um — davon ausgehend — an das eigene Kleid zu kommen, das womöglich noch nicht geschneidert wurde.
Einige Kreationen von Wabisabi sind auch online bei Hokohoko erhältlich (preislich immer irgendwo zwischen 100 und 200 Euro). Das Individuelle fällt dann aber weg, also genau das, was Frauen ohne Standardmaße sehr zu schätzen wissen. Was auch wegfällt, ist die Möglichkeit, sich diesen außergewöhnlichen Shop näher anzusehen.

Im hellen luftigen Atelier von Wabisabi in der Lindengasse passieren wunderbare Dinge. Nachdem man sich gemeinschaftlich durch schönen Kleider gesehen hatte, und dies und das anprobiert wurde.
Alles schlicht und ergreifend. Richtig schön verarbeitet. Schnitte die dem Fall des jeweiligen Materials entgegengehen und umgekehrt. Was Details ergibt die ganz simpel und selbstverständlich wirken. Da steckt eine Menge Können und Tüftelei dahinter ist zu vermuten.
Da stellt man also fest, das richtige Kleid wäre ja ein bisschen wie dieses, das vorne so gefaltet wirkt, und dann so weich fällt im Ausschnitt, aber für den Anlass sollte es nicht weiß sein, weil weiß wäre die Braut ja…
Und Stefanie Wippel nimmt Maß, nimmt sich Zeit alles zu besprechen, den richtigen Stoff zu finden. Und schneidert genau das Kleid. Das Kleid das man jetzt am Liebsten immer und überall tragen würde.
Weil jeder sagt, das wäre ja wie für einen gemacht. Tja.
Dafür übrigends wirklich leistbar.