Wohnpark Alt-Erlaa

Die ganze Anlage war mal recht «berühmt» weil hier der «Hansi Nazionale» gewohnt hat. Nun mittlerweile lebt der Herr Krankl auch nicht mehr hier und Der Wohnpark Alt-​Erlaa ist was er ist: Ghetto-​Wohnanlage in Reinstkultur.
Warum ich das Ganze hier erwähne: in der Anlage ist eine Sporthalle in der meine Nichten ab und zu mal Volleyball spielen. Ansonsten gibt’s keinen Grund herzukommen…

Liebe Manuela — lieber Christoph!
Naja ein paar Meter sind es schon bis zur U6 — sie haben die Station nicht durch die Rundturnhalle gebaut. Sind 3 oder 5 Minuten ein langer Weg?
Ich wohne selbst in dieser Anlage — also ein Insider! Vor über 30 Jahren bin ich hier eingezogen — einst mit meinen Eltern — dann mit einer eigenen Wohnung — das Baukonzept ist logischerweise etwas älter! Türme wurden gebaut um mehr Grün zu erhalten, niedrigere Bauten hätten logischerweise mehr Fläche benötigt um die gleiche Anzahl an Wohnungen zu bauen. Von aussen mag es anders wirken, in den Wohnungen merkt man den Siloeffekt so gut wie gar nicht. Mein Problem ist eher die überheizte Wohnung, ich wohne in einem unteren Stockwerk und die Leitungen werden mit soviel Heizenergie gefahren, dass ich automatisch tropisch aufgeheizt werde.
Nun wie lebt man in AE — es gibt Dach– und Hallenschwimmbäder, viele Klubs mit ihren Räumlichkeiten in der Anlage und etliche Kinderspielplätze etc. Die Nahversorgung ist auch o.k. — verkehrstechnisch ist man gut angebunden durch die U6 (in 20 – 25 Min. am Karlsplatz) und die Auffahrt zur A23 /​A2 ist in unmittelbarer Nähe.
100% ist nichts — aber das Konzept aus den 70igern nicht schlecht!

Inmitten der Alt Erlaa Siedlung, liegt eine große Sporthalle. Für den sportbegeisterten Menschen, ist sie das Herz von Alt Erlaa. Und quietschende Turnschuhe auf dem Boden, lassen die merkwürdige Umgebung schnell vergessen. Oft trainieren mehre Vereine gleichzeitig. Mich hat die Halle an die großen Sporthallen aus meiner Schulzeit erinnert, in denen ich mich ähnlich verloren gefühlt habe. Zwei Aikidovereine trainieren hier regelmäßig. Aber auch andere Sportarten sind anzutreffen. In den großen Umkleidekabinen und Duschen ist genügend Platz. Nur der Weg zur U-​Bahn erscheint einem nach intensiver sportlicher Betätigung sehr lang.

Wer gerne etwas ästhetisch fragwürdiges sehen will und die Definition von Massenabfertigung live erleben will der besucht den Wohnpark Alterlaa. Hier stehen Betonpflöcke die wie Felstrümmer in die Landschaft geschmissen wurden. Beim vorbeifahren ragen sie wie Monster in die Höhe und man weiß im ersten Moment nicht ob das jetzt Flacktürme aus der Nachkriegszeit sind oder doch vielleicht Geröll welches noch nicht entfernt wurde.
Für Flyerverteiler gibt es sicherlich den Vorteil bei den Postkästen größere Mengen loszuwerden, doch leider wird nicht mehr mit Holz geheizt so das auch diese keinen wirklichen Nutzen haben.
Um auch positives zu erwähnen sind die Wohnungen von innen nicht schlecht und wohnt man ganz oben ist der Ausblick sicher auch nicht zu verachten. Praktisch sind auch die Schwimmbäder am Dach und die Saunen. Als Bewohner ist es vielleicht etwas anderes als als Vorbeifahrer, doch frage ich mich ob wenigstens etwas Ästhetik im Design viel teurer gewesen wäre.