Nach längerer Zeit hat es uns wieder einmal ins Quattro Due verschlagen. Ich konnte mich noch gut an das Eis vom Sommer und an gutes Essen in angemessener Qualität erinnern. Blieb zu hoffen, dass sich das nicht geändert hatte! An der Einrichtung hatte sich schon mal etwas getan, die Bänke waren neu überzogen, die vorderen Räumlichkeiten waren ausgemalt. Neben der Bar im Nichtraucher-Raum stand ein kleiner Brunnen, wo das Wasser ständig plätscherte und es auch herausnebelte. Das mag für viele Gäste ein komplettes K.O.-Kriterium sein, mich hat es an diesem Abend eigentlich nicht sonderlich gestört. Die Bar ist völlig überladen mit Plastik-Pflanzen und sonstigem Klimbim, das ist aber wiederum Geschmackssache. Das Raucherzimmer ist ein eigentlich hübscher Raum mit italienischen Wandmalereien, die jedoch schon ziemlich dunkel und in die Jahre gekommen sind. Da müsste mal ein Restaurator her, der sich mit so etwas auskennt und wieder richtig schöné, kräftige Farben hineinbringen kann, dann würde der Raum auch wieder einladender wirken. Mein Freund entschied sich für ein Hühner-Cordon-Bleu mit Pommes, welches sehr zart war. Der Schinken war vermutlich derselbe, den sie auf die Pizzas drauf tun, aber es war wenigstens einer, der nicht dem des sogenannten«Formschinkens» entsprach. Der Käse passte auch ganz gut dazu. Die Panier war schön knusprig, an den Pommes war auch nichts auszusetzen. Mein Piccata Milanese war riesig. Ich fragte die Bedienung vorab, ob man anstatt Schweinefleisch auch Hühnerfleisch haben könnte. Sie fragte in der Küche nach und die Sache war geritzt. Zwei Schnitzerl, Nudeln mit einer Tomatensauce, die — wie mir scheint –selbstgemacht war. Es hat mir sehr gut geschmeckt, ich hab es jedoch nicht weggebracht, und ich wollte mir schließlich auch noch eine Nachspeise gönnen, also ließ ich das zweite Schnitzerl einpacken. Ich bestellte auch ein Achterl Pinot Grigio um EUR2,20. Es war gut, aber nicht der Renner. Als Nachspeise sprang mir sofort der«Amarena-Kirsch-Eisbecher» ins Auge. Weil mein Freund auch etwas davon abhaben wollte, beschlossen wir, ihn gemeinsam zu schnabulieren, doch leider machte uns wohl der beginnende Herbst einen Strich durch die Rechnung. Die nette Bedienung entschuldigte sich, denn sie hatten nur noch ein paar wenige Eissorten lagernd. Daraufhin beschlossen wir, uns selbst einen Eisbecher zusammenzustellen. Dieser bestand dann aus Stracciatella, weißem und dunklem Schokoeis in einer Kugel zusammengefasst, Mango und Haselnuss. Etwas Schlagobers darüber, zwei Waffeln und wir waren glücklich! Es wurden im Endeffekt dann auch nur drei Kugeln verrechnet — dankeschön dafür! Meine Meinung zu diesem italienischen Ristorante: man kann hier gut essen, die Kellnerin ist bemüht, natürlich ist es kein Nobel-Italiener aber auch keiner der untersten Kategorie.