Besucherzentrum Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug

Eine Führung im Donaukraftwerk Ybbs-​Persenbeug kann man sich getrost schenken. Ich habe selten etwas langweiligers, faderes, öderes, … als diese Führung erlebt.
Naja hier noch ein paar Details: Nachdem wir etwa 20 Minuten auf den Beginn der Führung gewartet hatten und währenddessen die im Eingangsbereich ausgestellten Schautafeln durchgelesen hatten, begann die Führung … und zwar mit dem Betrachten eben dieser Schautafeln. Super! Danach durften wir einen kurzen Blick in die ehemalige Steuerungsanlage werfen (inzwischen wird als von Freudenau aus zentral koordiniert). Danach ein 10 minütiger Film mit einer Sammlung von Bildern die den Bau der Anlage dokumentierten. Kurzer Blick aus dem Fenster auf die Staumauer. Danach wieder ein Film. diesmal zum Thema was so alles an Mist die Donau runterkommt und sich an der Staumauer verfängt. Im Anschluss gab es noch ein bisserl Werbung für Lehrlinge. also die werden gesucht. und der Verbund bietet eine tolle Doppelausbildung (Elektriker und Mechaniker … falls jemand Interesse hat). Am Ende waren wir dann doch noch für etwa 10 Minuten in der zentralen Turbinenhalle und haben uns die doch beeindruckenden Anlagen mal aus der Nähe anschauen können. Das war dann aber doch weniger spannend als gedacht. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen. Immerhin war die Dame die uns geführt hat sehr nett und sichtlich bemüht. Fazit: Möglicherweise ein Erlebnis für Familien mit Kindern, die sich für eine berufliche Zukunft beim Verbund interessieren!

Ich hab irgendwie mehr erwartet. Empfangen wurden wir im Besucherzentrum. Wir begannen, die Wartezeit zu überbrücken, indem wir die Schilder gelesen haben, die im Raum rumstehen… FEHLER! Die ersten 20 Minuten beschäftigten sich nämlich EXAKT mit diesen Schildern.
Auch der Rest der Tour war wenig überzeugend — gefühlte 10 Minuten gab es eine Fotopräsentation «Das Kraftwerk Ybbs-​Persenbeug im Wandel der Zeit» mit historischen Aufnahmen (aber ohne Erläuterung), eine Etage tiefer ging es dann zu der Rechenanlage, die man einmal kurz aus dem Fenster anschauen konnte, um dann einen weiteren Film anzuschauen (über ebendiese Rechenanlage).
Ganz unten ging es dann zu den drei Maschinen (Persenbeug hat insgesamt 7), wo man dann vor 3 roten, großen, runden Kästen steht — eine größere Erläuterung gibt es nicht. Schließlich konnte man dann für 1 € noch mit zur Schleuße auf der anderen Seite — das haben wir uns dann aber geschenkt, Schleußen sieht man in Wien genug.
Man muss auch mal einen Reinfall erleben. Wenn man sich nicht explizit und extrem genau für die Wasserkraft begeistert und die Dame mit 100 Fragen löchert (oder für rote, runde Kästen, in denen irgendwo Strom produziert wird), gibt es in der Umgebung gefühlte 1000 Möglichkeiten, seinen Nachmittag sinnvoller zu verbringen.

Das Donaukraftwerk Ybbs-​Persenbeug ist auch im Programm der Niederösterreich Card dabei, wo ein einmaliger Eintritt mit Führung inkludiert ist. Jedoch finde ich den regulären Preis von € 4 für die Führung auch sehr angemessen. Führungen finden am Montag, Dienstag, Freitag bis Sonntag in der Zeit vom 12. April bis 26. Oktober statt jeweils um 13, 14 und 15 Uhr.
Für eine Führung mit Schleusenanlage müsste man noch einen Aufpreis von € 1 zahlen, doch diese Möglichkeit wird nicht immer angeboten, so wie es bei mir auch war.
Im Kraftwerk selber wird nur von Montag bis Donnerstag gearbeitet, jedoch werden alle österreichischen Kraftwerksanlagen nur mehr vom Kraftwerk Freudenau aus gesteuert, man sieht jedoch während der Führung noch in die Räume der alten Steuerungsanlagen, wo es noch von Ybbs aus gesteuert wurde. Während der Führung erfährt man alles über die Donaukraftwerke und das Donaukraftwerk Ybbs, vor allem über die Baugeschichte des Kraftwerks und wie Kraftwerke funktionieren. Weiters erfährt man viel über die Maschinen und derren Technik, wo dann auch das Highlight der Führung ist, wenn man in den Raum kommt, wo sich die 6 Maschinen befinden, die das Kraftwerk antreiben. Es hätte eigentlich auch noch den obligatorischen Film geben sollen, jedoch hatte bei meiner Führung die Technik versagt. Eigentlich sollte man bei meiner Führung am Freitag keine Mitarbeiter sehen, da ja nicht gearbeitet wird, jedoch gab es an diesem Tag Hochwasserstand, weil es vorher ziemlich viel geregnet hatte, so dass doch Mitarbeiter anwesend waren, die Tätigkeit des Kraftwerks im Auge behalten mussten. Durch ein Fenster konnte man dann auch noch die Schleusse und die Filterbecken des Kraftwerks sehen.
Im Großen und Ganzen war es gut einmal an einer Führung in einem Kraftwerk teilzunehmen, jedoch sicher interessanter für Leute, die sich für Technik interessieren.
Den Besuch des Kraftwerks kann man z.B. auch gut mit einem Besuch des Haubiversum verbinden.