Wer — wie ich — Palma als sein 2. Zuhause betrachtet, braucht natürlich auch hier einen guten Friseur. Schließlich möchte man nicht ausgerechnet hier morgens beim Blick in den Spiegel denken: «Oh mein Gott! Was ist das auf meinem Kopf??» Und wenn man auch nach dem 2. Mal Haare waschen und föhnen immer noch das Gefühl hat, «Das wird heute nix!», hilft nur der Gang zum Profi. Keine Frage, ich habe bereits einen guten Friseur in Palma. Aber, wie bei allen Dingen gilt: Ein Wechsel kann auch mal ganz erfrischend sein. Durch Zufall über Freunde in der Bar Bosch am Tag vorher kennengelernt, klagte ich Stefan mein Leid und er schlug mir vor, einen Termin zu machen. Ich hatte Glück, da er am nächsten Tag noch einen Platz im Terminkalender frei hatte. Der Laden ist von außen nicht ersichtlich, da es sich nicht um ein klassisches Ladengeschäft in erster Reihe handelt. Vielmehr liegt das Geschäft in einem schönen kleinen Patio, zu dem man nur gelangt, wenn man weiß, wo man vorn an der Eingangstür zu diesem alten Stadthaus klingeln muss und einem geöffnet wird. Das ist auch kein Problem, da Stefan sowieso nur ausschließlich mit vorheriger Terminvereinbarung arbeitet. Ein schöner Laden. Klein, sehr geschmackvoll eingerichtet, gutes Ambiente. Es finden hier auch gelegentlich Vernissagen statt, da der Inhaber einige Künstler kennt und seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Als Erstes die Frage nach Kaffee oder Tee, dann sah sich Stefan mit prüfendem Blick meine Haare in Ruhe an. Meine Frisur fand auch sein Wohlwollen, allerdings mit kleinen Veränderungsvorschlägen. Ein bißchen mehr Frische durch ein paar Strähnen, anschließend eine Tönung, um eben diese Strähnen nicht als Solches zu identifizieren und anschließend hier und dort ein bisschen(nach)schneiden. Seine Ideen gefielen mir und schon machte sich der Meister ans Werk. Ruhig, präzise, gekonnt, hier und dort immer wieder ein prüfender Blick, zum Schluss noch föhnen. Fast 3,5 Stunden später und mit diversen Kaffee/Tee sowie einem Glässchen Champagner intus dann der erwartungsvolle Blick in den Spiegel… Yes! Ja! Gefällt mir. Gefällt mir richtig gut. Welche Frau freut sich nicht, wenn sie nach solch einer«Prozedur» in den Spiegel blickt und denkt: «Yepp! Jetzt sehe ich gut aus.» Das hat seinen Preis… Natürlich hat das seinen Preis. Qualität und gerade bei gutem Handwerk hat eben nicht das Motto«Geiz ist geil!». Und das ist richtig so. 165, — EUR(plus Trinkgeld) wechselten via Kreditkarte ihren Besitzer. Natürlich ist das sehr viel Geld — auch für mich. Aber… bei meinem Friseur in Hamburg zahle ich für Waschen und Tönen oder Waschen und Schneiden auch 50, — EUR und dann föhne ich selbst. Von daher ist das hochgerechnet absolut gerechtfertigt.