Bar Dynasty

Die Bar Dynasty ist nicht geeignet als Laufsteg für die Hautevolee der feinen Zürcher blutroten Teppichgesellschaft. Sie ist das Schmuddelkind des pittoresken Homo-​Zürichs mit dem höchsten Igitt-​Faktor! Und dennoch: sie ist höchst frequentiert. Vor allem die pittoresken Gesellschaftsmitbewohner kommen –mit blickdichter Tüte auf dem Kopf– nach Sonnenuntergang auf ein kleines Stösschen und Prösterchen. Ich weiss nicht, worin der Makel an dieser Location bestehen soll? Ausser vielleicht darin, dass sie einen selbst an einen sturzbetrunkenen Absturzabend (peinlicher Verlegenheit) erinnert. Fakt ist: JA, hier trifft man Anschlusssex Im Taschenformat. Aber: Wer sich die Mühe macht einen ganzen Abend im Dynasty zu verbringen kommt ja wohl nicht umsonst. Und da dieser Laden abseits der Touristenroute liegt, darf man dem ein oder anderen «Igitt-​Besucher» wohl eine gewisse Affinität zu derlei Lokalitäten unterstellen. Die Enttäuschung –an diesem einen Abend– nicht das richtige Männergeschöpf aufgegabelt zu haben, kann ja wohl kaum ausschlaggebend für die Wertung sein. Ich hatte es nicht nötig den Barkeeper oder einen der Boys zu verführen. Die gut sortierte Bar hielt alles bereit, was mein Herz begehrte. Letzlich sind die Boys ja wohl auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Ein schicker Anzug macht noch keinen Gentlemen und eine Schwalbe keinen Sommer. Insofern sollte man den Laden sehen, als das was er ist: Eine Szenebar! Und das liebt man, oder geht ins Kaufleuten. Für alle anderen Liebhaber der Nacht empfehle ich: Man kann, darf und sollte sich sein eigenes Urteil bilden. Meines war rundum zufrieden!

Also diese Bar hat es Faustdick hinter den Ohren und zwar nicht positiv. Für mich ist das eine Find-​mich-​zahl-​mich-​du-​kriegst-​mich Bar ohne Niveau. Es ist tragisch, wie man als Bar solch ein Image zulassen kann! Ein Bier oder einen Gespritzten kann ich hier bestimmt nicht geniessen. Die Homo-​Bar hat keinen Glamour, keinen Stil, keinen Charme und bestimmt kein tolles Publikum.
Ein abschreckendes Erlebnis, was ausgelöst hat dass ich hier nur noch schnell vorbei geh, war folgende Szene: Alter Mann sass am Tisch, sah Frischfleisch und grabt es an. Frischfleisch sagte «nein danke» und der Alte sass wieder an seinen Tisch. Danach holte sich Frischfleisch einen Drink und der Alte probierte erneut sein Glück. Er schwenkte mit einem Bündel Noten und die Sache war geritzt. Unglaublich, traurig aber wahr. Hier kann sich Frau ohne Hintergedanken und ohne Homo-​Gefühle nicht wohl fühlen, denn wer hier hin geht will meiner Meinung nach nur eines: abschleppen, eventuell bezahlen und Sex haben, egal mit wem, egal wo, egal wie, egal was. Traurig aber wahr.

Hier sucht man vergebens den Glamour oder den Denver Clan! Die Gay Bar an der Stricher, Verzeihung Zähringerstrasse hiess früher mal Bagpiper — Bägi…oder so. Die Bar ist meistens halbleer und aus der Juxebox trällert der letzte Schlager.
Ist nicht mein Ding hier, doch ab und zu, alle Schaltjahre wieder trinke ich schnell ein Bier hier — denn da kennt mich von den Gästen kaum jemand. Das Personal ist schrullig und trullig und die Atmosphäre ist ziemlich trashig. An den Tischen hocken meistens versoffene alte Böcke und junge ausgeleierte Toyboys. Halt eine Gaybar wie sie im Buche steht. Im ersten Stock gibt es eine zweite Bar, die erinnert allerdings an ein Interio Wohnzimmer — grauenhafte Ledersofas. Ich will ja gar nicht wissen was hier so alles…
Einmal lernte ich hier einen geilen heissen Typen kennen. Zuerst dachte ich, der ist auf der suche nach einem Freier. Da lag ich aber komplett falsch den er lud mich auf ein Bier ein und ziemlich schnell wurde klar das er Lust auf ein Abenteuer hatte. Naja gegen einen One Night hatte ich auch nichts und kaum ausgetrunken stand auch schon sein getunter Golf vor dem Eingang. Das war echt ein verschärftes Date!

Es gibt wascheinlich nur wenige Gründe warum du die Dynasty Bar im Niederdorf besuchen solltest, hier meine Top 6.
Grund 1.
Du bist alt, Sextourist, verheiratet oder aus irgend einem
Grund auf der Suche nach käuflichem Sex.
Grund 2.
Du bist jung, mittelhübsch bis –in der Nacht hübsch, willst unbedingt auch ein Iphone haben, hast ständig eine verstopfte Nase und willst dir was dazu verdienen.
Grund 3.
Du kennst den Barkeeper der Dir den ganzen Abend alle Longdrinks zum Freundespreis verkauft oder sogar spendiert.
Grund 4.
Du stehst auf den Barkeeper, irgendwie schaut der die ganze Zeit in deine Richtung und du kannst dich seit Wochen seinem südländischen Charme nicht entziiehen.
Grund 5
Ein Platzregen, nuklearer Angriff oder Schneesturm ist im Anmarsch, du flüchtest dich in Sicherheit.
Grund 6.
Du hast dich als Transe verkleidet, und willst sicher gehen dass keiner deiner Freunde dich in diesem Aufzug sieht weil es nicht nur billig sondern auch noch scheisse aussieht.

Anscheinend gab es am 1. Mai 2010 einen Besitzerwechsel.
So wie ich aber diese Bar in Erinnerung habe, war sie vor allem Treffpunkt für Stricher und Freier. –Im Hintergrund wird Schunkelmusik gespielt mit vergleichbarem Publikum ab 55 Jahren.
Bye the way, Ich war nur einmal drin und nicht aus dubiosen Gründen!
Das Tolle an so tristen Orten, Mann bekommt an gewissen Tagen sehr günstig Drinks serviert.
Wer weiss vielleicht hat sich seit dem Wechsel einiges getan. Finde es heraus!
Gääääääääähhhhhhhl Busle Gäääääähl