NZZ Neue Zürcher Zeitung

Bei der NZZ haben sich viele alten Kämpfer der 68er-​Barrikaden verkrochen. Und das, nach dem langen Marsch durch die Institutionen. Es gibt zwar Ausnahmen… na ja… aber die Kernzentren der Informationszentrale der Deutschschweiz sind fest in den Händen der alten Recken. Dementsprechend sind auch die Beiträge lang und ohne Atem. Erfrischend sind allein die Artikel von freien Journalisten oder die angekauften von Reuters. Der Schwung scheint bei den alten Revoluzzern von einst raus zu sein. Früher überzeugte das Blatt noch auf Niveau der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Heute lesen sich die Beiträge wie ein abgestandener Kaugummi. Überzeugen kann die NZZ lediglich mit ihrem Seitenumfang (was auch kein Mensch braucht), und dem damit einhergehenden Raubbau am Wald. Nun ja, zumindest kommt sie bei mir regelmässig in den Kompost –nachdem ich zuvor meine Kartoffelschalen bei der delikaten Vorbereitung meines Dinners auf ihnen eins zu eins entsorgt habe.

Die neue zürcher zeitung ist die altehrwüdige, eingesessene zeitung der stadt zürich. New york hat die times, paris hat le monde, zürich hat die nzz.
Schon früh setzte sich die nzz für die pressefreiheit ein und nahm einen libralen standpunkt ein. Logischerweise ging die neue zürcher zeitung aus der zürcher zeitung hervor, die bereits im 18. Jahrhundert gegründet wurde. Füssli (- orell füssli) hatte seine finger im spiel. So weit zurück geht das alles!
Heute nimmt die nzz eine wichtige position in der deutschsprachigen medienlandschaft ein (sagt sie von sich selbst) und tatsächlich findet man die nzz auch an grossen flughäfen auf der ganzen welt.
Die journalistische qualität der nzz ist hoch, die artikel sind jeweils gut recherchiert und differenziert geschrieben, meistens kommen bei komplexen sachverhalten möglichst alle positionen zum zuge. Genau was man wünscht, wenn man auf der suche nach unabhängiger berichterstattung ist.
Durch das internet unter druck gesetzt und durch die möglichkeiten von smartphones ermutigt, gibts die nzz sowohl als online ausgabe wie auch als iphone app.
So ist man auch in den ferien immer auf dem neusten stand.

Die NZZ ist die unverzichtbare Tageszeitung für Finanzberater und CFOs.
Da ich nicht zu diesen gehöre, betrachte ich die NZZ Tageszeitung, die Sonntagszeitung und NZZ Online nur ab und zu.
Obwohl die Tageszeitung in Sachen Bebilderung und Lesefreundlichkeit aufgeholt hat, bleibe ich beim Konkurrenzprodukt abonniert.
Aus dieser Gewohnheit benutze ich auch die Onlineseiten des Konkurrenzprodukts. Ab und zu bringt mich google auf NZZ online und dabei stelle ich fest, dass die Online-​Seiten der Verlage sehr ähnlich strukturiert sind.
Hätte ich mehr Zeit, würde ich ev. auch beiden Seiten nachschauen, was aktuell ist — doch dem ist nicht so.
Es gibt Stimmen, welche der NZZ eine besser Qualität der Information bescheinigen möchten. Dies konnte ich bisher nicht feststellen. Richtig ist, dass die Finanzinformation deutlich detaillierter und ausfühlicher ist, sodass jene, die darauf angewiesen sind in der Printausgabe der NZZ mehr Informationen dazu auf Papier finden.

Die NZZ wird uns Publizistik Studenten immer wieder nahe gelegt: «Liebe Studenten, es ist unverzichtbar für die Schweizer Publizisten der Zukunft, ein NZZ Abo zu haben!»
Jaaa gut, es mag die qualitativ hochwertigste Zeitung der Deutschschweiz sein und jaaaa vielleicht abonniere ich sie irgendwann einmal NACH dem Studium, wenn der Rubel hoffentlich rollt…
Denn schon ein Abo für’s iPad (!!!), also ein Online-​Abo, welche qualitativ immer schlechter sind als Print, kostet ungelogen 699, — Franken im Jahr!!!
Ausserdem sind mir die Artikel einfach, mmmh, wie soll ich sagen? Zu hochgestochen? Also bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich 1000 Stutz für ein Abo ausgeben kann, begnüge ich mit meiner täglichen Gratis-​Lektüre des TagesAnzeigers (online) und der SonntagsZeitung.