Binder

Handwerksgeschäfte und meine Wenigkeit haben eine Beziehung die nicht auf gegenseitige Wertschätzung beruht. Wenn ich sage ich wäre ein Tolpatsch, dann tue ich jedem Tolpatsch unrecht, denn ich bin schlechter. Schaffe ich es ein Bild aufzuhängen, so kommt bei mir vorbei, denn es wird mit Sicherheit eine Party geschmissen werden.
Dementsprechend ist ein Besuch in einem Handwerksgeschäft immer eine große Herausforderung. Nicht weil ich nicht weiß wie etwas funktioniert, nein nein, ich weiß schon was ein Hammer ist. Doch kenne ich keine Fachbegriffe! Wenn ich etwas benötige, weiß ich einfach nicht wie man das nennt. Und wenn ich es beschreiben sollte, dann kenne ich die Wörter zum Beschreiben nicht. Es ist eine Tragödie. Nein vielmehr, es ist ein Take That! Es ist einfach irgendwas.
Im Binder dann reingestiefelt, haben sich diese zwar zu Recht über mich lustig gemacht, aber sie haben relativ schnell verstanden was ich meinte und es mir gebracht. Sie erklärten mir auf «deppisch» was wie funktionierte. Und für mich ist das mehr als goldwert. Hilfe wird geboten, das Angebot ist üppig und das Personal ist witzig. Den Binder kann ich somit nur weiterempfehlen!

Werkzeuge schrecken mich erstmal ab. Aber das soll sich nun ändern. Ich bin fest entschlossen, es mir zu beweisen und meine Regale ohne charmante männliche Hilfe aufzubauen und mir sogar noch eine eigene Regalkonstruktion zu basteln. Aber im Werkzeugladen werde ich doch ein wenig mutlos. Von den meisten Sachen, habe ich überhaupt keine Ahnung. Ich kann noch nicht mal einen Nagel gerade in die Wand schlagen. Ob ich es wirklich versuchen sollte. Ich beschließe erstmal mit einfachen Dingen anzufangen und verschiebe den Einkauf auf nächste Woche. Ein Ikearegal tut es im Notfall auch. Und vielleicht spare ich mir einfach die Zeit. Handwerkern war ja noch nie meine Stärke. Aber falls mich doch noch die Leidenschaft packen sollte, weiß ich jetzt wo ich alles finde, was man für Haus und Garten gebrauchen kann.