Design of the 20th Century

An diesem Laden geht fast niemand gleichgültig vorbei. Früher oder später macht man es sich zur Gewohnheit an den Schaufenstern mit der Nase zu kleben. Gekonnt ausgestelltes Kleinmobiliar aus den 50er, 60er und 70er Jahren, jede Menge Lampen und Vasen, Kleiderständer und Geschirr, Sessel, Sofas und Kommoden lassen die Gedanken schweifen. Ein Blick auf den Preisschild des begehrten Objektes lässt die zerstörerische Wut unserer Eltern und Großeltern bereuen, die vor 30 Jahren plötzlich den Drang verspürten, Tische mit Tulpenfuß und orange Plastiksessel durch düsteres massives 80er Mobiliar zu ersetzen. Die Glücklichen unter uns haben einen Keller oder einen Estrich, wo die Schätze ihrem Dornröschenschlaf anheimgegeben wurden. Für die anderen bleibt nur der Gang in einen Vintage-​Laden.
Es sei hier angemerkt, dass die Preise, die «Design of 20^th Century» für seine Stücke verlangt, leider leider sogar angemessen sind, vergleicht man sie mit den marktüblichen Preisen für ähnliches Mobiliar. Es handelt sich hier nämlich ausschließlich um Originale aus diesen drei Jahrzehnten und nicht um spätere Nachahmungen. Im Vergleich zu vielen Trödlern ist der Zustand der Ware meist ausgezeichnet, jedenfalls der bestmögliche für Teile, die schon einiges erlebt haben. Klar gibt es noch immer die Möglichkeit, im Netz oder bei Altwarengeschäften durch Zufall an gute Stücke zu geraten. Besser sieht es natürlich aus, wenn man keinen besonderen Wert auf Originalität legt (die postmodernen 80er haben Schule gemacht!).