Die Graphische Sammlung der ETH Zürich ist eine kleine Reise mit der Polybahn wert. Das Polybähnli oder der Studenten-Express — eine schmalspurige Standseilbahn — verbindet das Central mit der Polyterrasse. Die Sammlung ist dann am besten über den seitlichen Eingang Karl Schmid-Strasse zu finden. Sie umfasst Druckgraphik von Schongauer, Dürer, Rembrandt, Piranesi bis Goya. Oder neuere Druckgraphik und Zeichnungen von Bernhard Luginbühl, Dieter Roth und Franz Gertsch bis Andy Warhol. Die rund 150’000 Einzelblätter, Mappenwerke und graphische Zyklen werden in Wechselausstellungen gezeigt. Die Graphische Sammlung ist dem Publikum kostenlos zugänglich. Durch ständige Ankäufe und Geschenke ist sie inzwischen die grösste ihrer Art in der Schweiz. Hier habe ich Marc-Antoine Fehr entdeckt, der zurückgezogen im Burgund an einem Werk arbeitet, das sich von der zeitgenössischen Kunst total absetzt. In den Bildzyklus mit 366 Blättern«Journal de Pressy» bin ich geradezu verliebt. Jeden Tag brachte er ein Aquarell oder eine Gouache zu Papier. Hier spiegelt sich Fehrs künstlerische Tätigkeit wider: Porträts, Interieurs und Landschaften. Das wunderschöné gelbgebundene Buch ist voller phantastischer Tagträume.