Sansibar

Sehr nette Bar in Zürich, es lief coole Musik und als wir reinkamen stieg grad ein Rockn Roll Konzert, Publikum ist dem entsprechend, tätowierte Damen und Herren im 50er&60er Jahre Look.
Man bekam sogar gutes deutsches Flensburger Pilsener. Dort werde ich wieder hingehen, definitiv.

Wenn immer die Schlange vor dem Gonzo zu lange und zu träge ist oder das Hive einfach viel zu weit weg um angetrunken noch dort hin zu kommen, ist die Sansibar der Anker der Rettung, an den wir uns klammern.
Die Sansibar ist eine typische Chreis 4 Bar. Am Wochenende immer schön voll und schön laut. Das Konzept: Seemannsspelunke und Zufluchtsort für Nixen und Gambler. Der Alkohol fliesst hier gut und gerne und die Nachtgemeinschaft ist meist frivol unterwegs.
Nebst dem Jöggelikasten (an den ich mich nicht getraue, da Zürichs Elite mit den baumstammdicken Oberarmen jeweils wie wild und fieberhaft ums Leben jöggelt) mag ich es auch, mit meinem Bierkrug draussen vor dem Lokal zu sitzen und die zwielichtigen Langstrassenbekanntschaften zu mustern. Hier vermischt sich das ausgehfreudige Jungvolk mit den alteingesessenen Dealern und den Obdachlosen. Allemal spannend.

Manchmal kreuzt man seemannsgleich durch die Untiefen einer langen Zürcher Nacht. Vorbei an Malzklippen, durch raue Gerstengewässer oder durch stürmische Hopfensee versucht man mit letzter Kraft nicht Leck zu schlagen. Und manchmal passiert es doch und dann bleibt zu hoffen, dass man heil nach Hause kommt. Es ist nicht unwahrscheinlich, wenn solches passiert, dass man vorher in der Sansibar mit dem flüssigen Gold gehandelt hat. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier zeigt sich wer ein richtiger Matrose ist und wer allerhöchstens als Kanonenfutter taugt. Klar ist nur: Geschossen wird scharf. Das gilt allerdings nur für den Jöggelitisch, an dem sich hier desöfteren die Zürcher Elite duelliert. Leicht erkennbar an den popeyemässigen, dicken Unterarmen (auf denen nicht selten eine einschlägige Anker-​Tätowierung prangt). Aaaargh!